Nazi-Symbolik

Graz: Wirbel um Fake-Plakate von FPÖ und ÖVP

Steiermark
11.09.2024 11:35

Der Wahlkampf wird jetzt offenbar richtig schmutzig: In Graz hängen mehrere Plakate mit Nazi-Symbolik, die für Herbert Kickl und die FPÖ „werben“. Die Freiheitlichen sind empört, sprechen von einer manipulierten Kampagne. Auch die ÖVP ist betroffen.

Das Plakat hängt an mehreren Straßenbahnhaltestellen in Graz. Das Schwarz-Weiß-Bild aus dunklen Zeiten zeigt Kinder, die ihre Hände zum „Hitlergruß“ erheben. Darüber ein Plakat mit dem Wortlaut „Remigration jetzt!“, flankiert von zwei Hakenkreuzen, die zwar nur zur Hälfte zu sehen sind, aber doch eindeutig als solche wahrnehmbar sind.

Derartige Plakate sind aktuell in ganz Graz zu sehen. (Bild: Krone KREATIV/Scheriau, Traby, zVg)
Derartige Plakate sind aktuell in ganz Graz zu sehen.
Über dieses Plakat ist die FPÖ erbost. (Bild: Krone KREATIV/Jakob Traby)
Über dieses Plakat ist die FPÖ erbost.

Darunter steht im FPÖ-Sujet: „Es braucht keine neuen Ideen – Kickl, eure Wahl“. Auch das Logo der Freiheitlichen ist zu sehen. Auf einem anderen Plakat steht „Ein Volk, ein Kanzler“. Ein wieder anderes Sujet zeigt das Konterfei von Kanzler Karl Nehammer und Engelbert Dollfuß, Kanzler im austrofaschistischen Ständestaat, und dem Kruckenkreuz. „Faschismus machen wir immer noch selbst“, ist darauf zu lesen. Offenbar sollen hier also echte Wahlplakate der FPÖ und ÖVP vorgetäuscht werden. Auch gegen die NEOS richtet sich ein Plakat-Sujet.

Dieses Plakat mit Nehammer und Dollfuß hängt vor der Grazer Oper. (Bild: privat)
Dieses Plakat mit Nehammer und Dollfuß hängt vor der Grazer Oper.

FPÖ schaltet Anwalt ein
Die Freiheitlichen weisen jeden Zusammenhang mit dieser Aktion brüsk von sich: „Hierbei handelt es sich offenbar um eine groß angelegte, manipulierte Kampagne gegen die FPÖ“, heißt es auf „Krone“-Anfrage aus der steirischen Parteizentrale. Die FPÖ Steiermark verurteilt die antidemokratische und hetzerische Kampagne, die vermutlich von linksextremistischen Kreisen ausgeht, aufs Schärfste!“, stellt Landesparteisekretär Stefan Hermann klar. „Diese Aktion zeigt auch, wie nervös gewisse linke Kreise sein dürften und dass hier nicht einmal vor strafrechtlich relevanten Verhaltensweisen zurückgeschreckt wird, um der FPÖ zu schaden.“

Auch bei der ÖVP zeigt man sich entsetzt: „Wir lehnen eine so unappetitliche Form der politischen Auseinandersetzung entschieden ab“, sagt Landesgeschäftsführer Detlev Eisel-Eiselsberg. Er hoffe, dass die Täter rasch ausgeforscht und zur Verantwortung gezogen werden. „Wir setzen uns weiter für einen geordneten politischen Diskurs und für einen Stil ein, wie wir ihn in der Steiermark mit allen Parteien pflegen.“

„Plakate sofort tauschen“
Bei der Werbefirma Ankünder, deren Plakatständer für diese Aktion benutzt wurden, ist man ebenso entsetzt: „Diese Plakate wurden mit hoher krimineller Energie illegal angebracht. Wir werden sie natürlich sofort tauschen“, sagt Geschäftsführer Bernd Schönegger. „Wir kontrollieren alle eingehenden Sujets stets vor dem Aushang nach der Menschenrechtskonvention und allen werberechtlichen Vorgaben. Wir haben diese Plakate nicht eingehängt.“ 

Anzeige eingebracht
Man werde jetzt alle zur Verfügung stehenden Mitteln nutzen, um die Täter ausfindig zu machen. „Wir werden auch die Kameras auswerten und dann strafrechtliche und vermögensrechtliche Ansprüche geltend machen“, fährt Schönegger fort. „Wir werden diese Handlung unverzüglich zur Anzeige bringen.“

Wahlplakate in Innsbruck beschmiert
Zuletzt gab es auch andernorts Aufregung um Wahlplakate, wie zum Beispiel in Innsbruck, wo am Wochenende Vandalen durch die Stadt gezogen waren und zahlreiche Plakate verschiedener Parteien beschmierten.

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