Betroffenheit herrscht bei den Bewohnern eines Linzer Mehrparteienhauses, nachdem ein Monteur bei Arbeiten am Aufzug tödlich verunglückt war. Auch für die Feuerwehrleute war die Bergung des Toten belastend, es gab Hilfe für junge Kameraden. Ein Sachverständiger soll nun klären, warum es zum Unglück kam.
Dicke Regenwolken hängen einen Tag nach dem tödlichen Arbeitsunfall über dem Mehrparteienhaus in der Linzer Makartstraße. Am Mittwoch gegen 8.30 Uhr war ein 30-jähriger Monteur aus der Steiermark bei Arbeiten am Aufzug des Hauses mit der Liftkabine in den Tod gestürzt.
Extrem lauten Knall gehört
Etliche Bewohner waren zu der Zeit nicht zu Hause, so auch eine junge Frau, die wir beim Lokalaugenschein an der Tür treffen. „Ich war in der Arbeit, habe vom Unglück erst aus der Zeitung erfahren.“ Alle, die daheim waren, sprechen von einem extrem lauten Knall.
„Unfall ist Katastrophe“
„Wir waren direkt geschockt“, meint eine ältere Dame im Erdgeschoß, und eine Frau aus dem dritten Stock erzählt: „Ich habe zu den Arbeitern noch ,guten Morgen‘ gesagt, musste eine halbe Stunde später zu einem Termin ins Krankenhaus. Als ich gerade im Garten war, hat es unglaublich laut gekracht.“ Die Bewohner seien fertig, „dieser Unfall ist eine Katastrophe“, meint sie abschließend.
Doch nicht alle haben das Unglück mitgekriegt, eine Seniorin erzählt: „Da bin ich noch im Bett gelegen.“ Auch die Kinder der in der gegenüberliegenden Pfarre Herz-Jesu untergebrachten Schule hätten nichts mitbekommen, da zu der Zeit ein Gottesdienst stattgefunden hatte.
Belastender Einsatz
Kameraden der Berufsfeuerwehr Linz mussten den Verunglückten aus dem Liftschacht bergen. „Das war schon belastend“, wie Einsatzleiter Gerhard Krenn sagt, „am Abend gab es eine Krisensitzung für junge Kollegen“. Erst wurde ein Notarzt in die etwa drei Meter tiefe Grube abgeseilt, nach der Kriminalpolizei stiegen Florianis mit Leitern zu dem Toten hinunter, um ihn dann mit einer Trage hinaufzuziehen.
Unfallursache noch unklar
Die Monteure sollen schon mehrere Tage in der Wohnanlage gearbeitet haben, da dort die Aufzüge routinemäßig getauscht werden. Bei der Demontage einer Kabine sei es dann zum tödlichen Unglück gekommen. Die Staatsanwaltschaft Linz hat einen Sachverständigen bestellt, der die Ursache des Unfalls klären soll.
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