Weitreichende Folgen

Blauzungenkrankheit: Erste Fälle im Land bestätigt

Vorarlberg
12.09.2024 17:28

Erste Fälle einer schweren Viruserkrankung wurden jetzt in Österreich bestätigt. Es handelt sich dabei um die Blauzungenkrankheit. Doch keine Sorge – es besteht keine Infektionsgefahr für Menschen. Für nicht geimpfte Tiere kann eine Ansteckung jedoch weitreichende Folgen haben!

Bei einem Rind in Vorarlberg und zwei Rindern in der Steiermark wurde das Virus bereits bestätigt. Das gab am Donnerstag das Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz bekannt. Es sind die ersten Fälle seit dem Jahr 2016 in Österreich. Das Virus befällt unter anderem Schafe, Rinder, Ziegen und wiederkäuende Wildtiere wie Hirsche, Rehe oder Steinböcke. Die Krankheit ist aktuell in weiten Teilen Europas verbreitet – wie etwa in Frankreich, Deutschland, Italien und der Schweiz. 

Weitreichende Folgen bei Ansteckung
Für Menschen besteht zwar keine Infektionsgefahr – weder über den Kontakt mit erkrankten Tieren noch über Milchprodukte und Fleisch – doch für Tiere kann eine Ansteckung ernsthafte Folgen haben ... 

Fieber und Schwellungen am Kopf
So wurde unter anderem bei einem Rind in Vorarlberg der aggressive Serotyp 3 bestätigt. Er führt vor allem bei Schafen zu schweren Erkrankungen und einer hohen Zahl an Todesfällen. Auch Rinder zeigen bei dieser Virusvariante deutliche Symptome und einen starken Rückgang der Milchleistung. Erkrankte Tiere zeigen unter anderem Fieber und Schwellungen am Kopf und im Maul, die bis zum Tod des Tieres führen können. Bei den zwei Fällen in der Steiermark handelt es sich um den Serotyp 4, der bisher zu deutlich geringeren Krankheitssymptomen führt.

Auch Rinder zeigen bei dieser Virusvariante deutliche Symptome und einen starken Rückgang der Milchleistung. (Bild: APA/dpa/Marijan Murat)
Auch Rinder zeigen bei dieser Virusvariante deutliche Symptome und einen starken Rückgang der Milchleistung.

Doch wie ist eine Infektion überhaupt möglich? Die Blauzungenkrankheit (BT) wird durch blutsaugende Stechmücken übertragen, die auch in Österreich vorkommen. Eine Impfung kann Tiere vor schweren Erkrankungen schützen. Ein vollständiger Schutz kann zwar nicht garantiert werden, schwächt den Krankheitsverlauf aber ab und verhindert damit Tierleid. 

Einschränkungen für Handel

Die Krankheit zählt zu den meldepflichtigen Tierseuchen und hat Einschränkungen für den Handel der Tiere zur Folge. Tiere in andere EU-Staaten zu bringen, ist mit Auflagen möglich. Innerhalb Österreichs können empfängliche Tiere frei gehandelt werden, sofern die Tiere am Tag der Verbringung klinisch gesund sind. 

Empfohlen wird außerdem: Tiere in den Abend- und Morgenstunden im Stall zu halten, weil die Stechmücken vor allem zu diesen Zeiten aktiv sind.

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