Gegen die alte Liebe

Koller hat für den GAK keine Geschenke im Gepäck

Steiermark
14.09.2024 08:30

Über den GAK schaffte Paul Koller den Sprung in die Bundesliga und wurde bei Altach rasch zur Stammkraft. Sonntag trifft er mit der Ländle-Elf erstmals auf seine ehemaligen Kollegen. Der 22-Jährige sprach mit der „Krone“ über den Aufsteiger, den Saisonstart und den geplatzten Wechsel zu Sturm Graz.

Die Rückkehr zu den Wurzeln! „Ich freue mich extrem auf dieses Match – das Stadion, die Stimmung. Ich hab zwar schon in der Merkur Arena Bundesliga gespielt gegen Sturm, aber wenn das Stadion in Rot gefärbt ist, ist das doch etwas Spezielles“, sagt Paul Koller. „Mit ein paar Spielern habe ich noch sporadisch Kontakt, aber nicht mehr so viel. Wie wir vor dem Match bei Sturm in Weinzödl aktiviert haben, hat der GAK gerade trainiert. Da habe ich ein paar Spieler getroffen.“

Mehr als die Hälfte seiner fußballerischen Laufbahn trug Paul Koller das Trikot des GAK. (Bild: GEPA pictures)
Mehr als die Hälfte seiner fußballerischen Laufbahn trug Paul Koller das Trikot des GAK.

Der 22-Jährige schnürte in der Jugend acht Jahre lang die Fußballschuhe für den GAK. Ehe er 2016 in die Akademie der Admira gewechselt war und im Winter 2022 nach Weinzödl zurückkehrte. Im Sommer 2023, nach dem verpassten Aufstieg und dem Drama in Dornbirn, ging es für ihn persönlich doch noch in die Bundesliga, wechselte Koller zu Altach. 

Bei Altach wurde der Steirer (re.) rasch zum Stammspieler. (Bild: GEPA pictures)
Bei Altach wurde der Steirer (re.) rasch zum Stammspieler.

Im Ländle absolvierte der Verteidiger bisher 36 Ligaspiele, erzielte vier Treffer. Mit dem bisherigen Auftritt in dieser Saison ist er zufrieden. „Unser Start war zwar nicht berauschend, danach haben wir aber ein deutlich besseres Gesicht gezeigt. Die Tendenz zeigt nach oben“, sagt Koller. 

„Am Ende haben alle gezittert“
Den GAK hat er natürlich im Blick. „Die Punktausbeute ist nicht überragend. Aber ich bin kein Fan davon, die Flinte zu früh ins Korn zu werfen“, meint der 12-fache U21-Teamspieler. „Austria Lustenau hat im Vorjahr einen desatrösen Herbst gespielt und am Ende haben nach der Punkteteilung alle gezittert.“ Gastgeschenke hat er beim Heimatbesuch jedenfalls keine im Gepäck.

Die Altacher sind jedenfalls vorm Aufsteiger gewarnt. „Ihr Teamgeist zeichnet sie extrem aus. Durch die Rotation in der Startelf und dem Wechsel im System ist der GAK etwas schwerer auszurechnen, wir wissen nicht zu 100 Prozent, was auf uns zukommt“, bleibt Koller dennoch gelassen. Und beim Match am Sonntag darf er sich auf viel Unterstützung auf der Tribüne freuen. „Die Familie und einige Freunde werden dabei sein.“ Die Familie hegt auch durch seine Vergangenheit bedingt Sympathien für den GAK. „Aber es sind allesamt keine Hardcore-Fans.“

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Durch die Rotation in der Startelf und dem Wechsel im System ist der GAK etwas schwerer auszurechnen, wir wissen nicht zu 100 Prozent, was auf uns zukommt.

Ex-GAK-Kicker Paul Koller

Im Sommer wäre Koller ja beinahe zu Stadtrivale Sturm gewechselt. Das stieß vielen Fans aus dem roten Lager sauer auf. „Ich kann sie natürlich verstehen. Aber der Fußball ist meine Arbeit, daher hab ich es auch professionell gesehen. Und aus dieser Sicht wäre es ein super Schritt gewesen“, bestätigt der Steirer den gescheiterten Transfer. „Es gab beidseitiges Interesse, auch Gespräche. Das hat sich dann aber zerschlagen. Für mich ist es abgehakt und vorbei. Mehr gibt es da auch nicht zu sagen.“ Koller lässt ohnehin lieber die Erfolge am Platz für sich sprechen.

Kolumne von Michael Gratzer
„Leichtere“ Gegner gibt es nicht viele

Bis zur Länderspielpause. Diese Frist hat sich der GAK nach dem Aufstieg selbst gegeben, um in der Bundesliga anzukommen. Sich ans Tempo zu gewöhnen und zu schauen, wo er steht. Diese kurze Unterbrechung ist mit dem Spiel am Sonntag gegen Altach vorbei. Und Trainer Gernot Messner und sein Team haben einige Erkenntnisse gewonnen. „Nach fünf Runden haben wir einen guten Eindruck bekommen. Wir können körperlich mithalten, die Intensität mitgehen und auch spielerisch sind wir auf Augenhöhe.“ Doch zwei Dinge haben bisher gefehlt: Punkte und Tore. „Wir brauchen die letzte Entschlossenheit und den finalen Pass, dann passt’s.“

Trainer Gernot Messner will nicht von einem Pflichtsieg sprechen. (Bild: GEPA pictures)
Trainer Gernot Messner will nicht von einem Pflichtsieg sprechen.

Die Fans erwarten den ersten Bundesligasieg seit 6361 Tagen (18. April 2007 beim 2:1 gegen Austria) sehnsüchtig. Der soll gegen Altach klappen. Im Hinblick aufs Ziel Klassenerhalt muss man gegen die Ländle-Elf schon fast von einem Pflichtsieg reden. „Über so einen zu sprechen, tu ich mir schwer. Klar ist, wenn man lange nicht gewinnt, muss man irgendwann von einem Pflichtsieg reden. Aber Altach ist mit seiner Erfahrung über uns zu stellen“, bleibt Messner gelassen. Realistisch gesehen werden nicht mehr viel „leichtere“ Gegner nach Graz kommen. Die Zeit für Siege ist gekommen. Das letzte Liga-Duell mit Altach in Graz (7. April 2007) ging mit 4:1 an den GAK. Vielleicht ein gutes Omen.

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