Während Anfang September noch von Hitze und Dürre die Rede war, sieht die Wetterlage nun schon ganz anders aus. Schneefall, Lawinengefahr und Dauerregen – dazu kommen noch „Höchsttemperaturen“ zwischen 8 und 11 Grad. Der Kältesturz hat das Land fest im Griff. Straßen und Zugstrecken wurden bereits gesperrt. Was uns droht ...
Über 30 Grad und Hitzewarnung: Was vergangene Woche noch war, daran ist heute nicht mehr zu denken. Wer die Winterjacke noch nicht aus dem Schrank geholt hat, sollte besser zu Hause im Warmen bleiben. Denn auf den seit Donnerstag herrschenden Schneefall und Dauerregen wurde schon Freitagfrüh von der Österreichischen Unwetterzentrale (uwz) in einigen Regionen die höchste Warnstufe ausgerufen. Denn in Niederösterreich, Oberösterreich, der Steiermark und auch in Wien startet der Tag mit starkem und teils gefrierendem Regen.
Erste Fotos zu den Schneefällen im Land:
ÖBB-Strecke wegen Schneefällen teilgesperrt
Nachdem das Tief Donnerstagnacht weiter in Richtung Osten gezogen war, sind im Raum Salzburg und Kärnten schon die ersten Auswirkungen des Kälteumbruchs zu sehen – und zu spüren. Etwa im Zugverkehr: Ein Abschnitt der ÖBB-Tauernstrecke ist bereits gesperrt. Betroffen ist die Teilstrecke zwischen Bischofshofen und Spittal. Für den Fernverkehr fahren in diesem Bereich ersatzweise Busse. Für den Nahverkehr versuchen die ÖBB zwischen Schwarzach-St. Veit und Bad Gastein einen Schienenersatzverkehr mit Bussen einzurichten.
Bereits am Donnerstag hatten die Österreichischen Bundesbahn ausdrücklich davon abgeraten, am Wochenende eine Zugreise anzutreten.
Doch auch im Straßenverkehr gibt es seit Donnerstag die ersten Sperren. Auf der Hochkönig Straße (B164) im Salzburger Pinzgau gibt es im Bereich Filzensattel eine Sperre wegen umgestürzter Bäume. Die Sperre soll voraussichtlich den ganzen Freitag über andauern. In der Steiermark wurde ebenfalls eine Sperre auf der Triebener Straße (B114) zwischen Hohentauern (Bezirk Murtal) und Trieben (Bezirk Liezen) wegen schlechten Fahrbahnverhältnissen gemeldet. Zudem empfiehlt der österreichische Autoclub ÖAMTC empfiehlt, bei Fahrten in die Alpen Schneeketten mitzunehmen.
Auch die ASFINAG rät am Wochenende von nicht notwendigen Autofahrten ab. Einsatzkräfte stehen landesweit schon in Alarmbereitschaft.
Erste Schneefälle gab es auch schon auf Seehöhe von 880 Metern in Oberkärnten:
Meteorologen bezeichnen die bevorstehende Wetterlage als „potenziell katastrophal“. Die erwarteten Niederschlagsmengen übersteigen deutlich die üblichen Jahresmengen in manchen Regionen. Die Situation wird als sehr ernst eingestuft, und die Behörden rufen die Bevölkerung zur Vorsicht und zur Befolgung der Sicherheitsanweisungen auf.
Situation „weniger dramatisch als 2013“
Etwas anders sieht die Situation bezüglich Hochwassergefahr aus: Trotz voraussichtlich sehr hoher Niederschlagsmengen in den kommenden Tagen glaubt Hydrologe Günter Blöschl nicht an eine Wiederholung der extremen Donau-Pegelstände der Jahre 2002 und 2013: Einerseits können die Böden nach dem relativ trockenen August viel Wasser aufnehmen, andererseits verheißt diesmal der massive Temperatursturz auch viel Niederschlag in Form von Schnee. Regional kann es dennoch zu Hochwässern kommen, die „auch groß sein können“.
Im Süden klingt der Regen am Freitag oft sogar ganz ab, die Schneefallgrenze sinkt aber generell auf 900 bis 1300 Meter. In den Staulagen und inneralpin kann sie stellenweise auch noch deutlich tiefer absinken und dann muss auch teils mit kräftigem Schneefall gerechnet werden. Höher als 11 Grad werden die Temperaturen auch am Samstag nicht reichen.
Die Hochwasserlage im Land spitzt sich zu – die „Krone“ mit unserer großen Leserfamilie und die Caritas wollen rasch und unbürokratisch den von Unwettern Betroffenen helfen. Freiwillige, die mit anpacken wollen, können sich im Internet auf fuereinand.at registrieren.
Caritas-Spendenkonto:
Kennwort „Katastrophenhilfe Österreich“
Erste Bank
BIC: GIBAATWWXXX
IBAN: AT 23 2011 1000 0123 4560
Hochwasser-Hotline für Betroffene:
05/177 63 00 8 (9 bis 18 Uhr)
Vorarlberg blieb von Unwettern verschont
Glimpflich davon gekommen ist hingegen Vorarlberg: Das Land blieb in der Nacht auf Freitag sowie am Freitagvormittag wie prognostiziert von Starkniederschlägen verschont. Bei nasskaltem Wetter fiel bereits oberhalb von 1100 Metern Seehöhe Schnee, was vorerst jedoch nicht zu starken Verkehrsbehinderungen über den Arlberg führte. Auch in den kommenden Tagen sollten die Regenmengen gering ausfallen.
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