Nach einer Odyssee

Historisches Feuerwehrauto kehrt wieder heim

Kärnten
16.09.2024 06:02

Ein Klagenfurter Feuerwehrauto durchlebte in seinen knapp 100 Jahren eine weite Reise. Das verschollen geglaubte Fahrzeug wurde 2023 wieder entdeckt und konnte nun zurück nach Kärnten geholt werden, wo es im Historama Ferlach zu bewundern ist.

Der Einsatzwagen der Marke ÖAF – Österreichische Automobil Fabriksaktiengesellschaft – ist eine wahre Rarität, denn „er weist zahlreiche Besonderheiten auf“, erklärt Jörg Prix vom Historama in Ferlach. Aber nicht nur die Merkmale des Wagens sind interessant, sondern auch die Geschichte des 28-PS starken Lasters.

Lange Zeit im Dienste der Klagenfurter Wehr

Das Fahrzeug wurde nämlich 1928 von der Klagenfurter Feuerwehr angekauft. „Die Aufbauten wurden dann von einem Klagenfurter Unternehmen gemacht“, schildert der Oldtimerfan. Und bis nach dem Zweiten Weltkrieg stand der Feuerwehr-Laster sogar im Dienste der Klagenfurter Wehr. In der Nachkriegszeit wurde der Lastwagen schließlich an Mautner Markhof verkauft. „Dann wurde der Wagen bis zur Klagenfurter Betriebsschließung als Betriebsfeuerwehrauto genutzt.“

So sah das Armaturenbrett des Feuerwehrautos auch vor knapp 100 Jahren aus. (Bild: Arbeiter Dieter)
So sah das Armaturenbrett des Feuerwehrautos auch vor knapp 100 Jahren aus.

Es folgte schließlich eine Verlegung nach Wien. Erst 1994 kehrte es als Leihgabe nach Kärnten zurück, genauer gesagt ins Historama Ferlach. „Kurze Zeit später kam aber ein Anruf. Mautner Markhof wollte das Auto wieder haben, um es zu zerschneiden und eine Bar daraus zu machen“, erinnert sich Prix. Schweren Herzens brachten die ehrenamtlichen Mitglieder vom Historama das Gefährt wieder nach Wien.

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Es war schon schwer, das Auto zurückzugeben. Denn immerhin ist es etwas Besonderes. 

Jörg Prix vom Historama

Danach wurde es lange still um das ehemalige Kärntner Einsatzfahrzeug. Bis 2023. „Da erhielten wir die Information, dass unser Feuerwehrlaster noch existiert“, so Prix. Zum Glück der Oldtimerfans wurde es nicht zerschnitten, sondern stand in einer Garage in Niederösterreich. Und nach langen Verhandlungen mit dem Besitzer konnte auch ein Preis für das edle Gefährt ausgemacht werden. „Weil wir die Kaufsumme nicht alleine aufbringen konnten, machten wir uns auf die Suche nach Spendern.“

Letztendlich landete das historische Gefährt wieder im Historama in Ferlach. Prix und Bgm. Appé sind mehr als glücklich.  (Bild: Arbeiter Dieter)
Letztendlich landete das historische Gefährt wieder im Historama in Ferlach. Prix und Bgm. Appé sind mehr als glücklich. 

Gemeinde kauft Feuerwehrauto für Historama

Um die 20.000 Euro aufbringen zu können, klopften die Oldtimerfans an die Türe der Stadtgemeinde Ferlach. „Ich war von dem Fahrzeug und der Idee sofort begeistert“, erzählt Bürgermeister Ingo Appé, der sofort die Hälfte des Kaufpreises als Unterstützung zusicherte. Das Geld stammt aus den Repräsentationsmitteln des Gemeindechefs. Auch das Land steuerte einen Teil bei.

Schließlich konnten die ehrenamtlichen Mitglieder des Historamas das Fahrzeug in Niederösterreich abholen und wieder in seine alte Heimat bringen. „Wir haben es dann in rund 1000 Stunden komplett restauriert. Jetzt ist es wieder komplett im Lieferzustand“, freut sich Prix. 

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