Tierschutz-Kritik

Zuwenig Kastrationen: Schwemme bei Katzenbabys

Oberösterreich
14.09.2024 08:00

Es werden zu wenige Katzen kastriert, ist Pfotenhilfe-Geschäftsführerin Johanna Stadler aus Lochen überzeugt. Sie fordert eine härtere Durchsetzung der Vorschriften. Tierschutz-Landesrat Michael Lindner (SPÖ) verwiest darauf, dass er das Budget für die Sterilisierung von Streunerkatzen kräftig erhöht habe.

„Eine regelrechte Katzenschwemme hat im August den Tierschutzhof Pfotenhilfe Lochen erreicht“, beklagt sich Pfotenhilfe-Geschäftsführerin Johanna Stadler: „Wie jedes Jahr habe ich wieder die Rolle mehrerer Katzenmütter übernommen. Viele der oft schon verzweifelt schreienden Babys sind krank und verursachen hohe Behandlungskosten. All das Leid und die viele Arbeit wären so leicht vermeidbar, wenn die Kastrationspflicht flächendeckend und engmaschig kontrolliert würde.“

Miau! Ein schlafendes Samtpfötchen (Bild: Pfotenhilfe Lochen)
Miau! Ein schlafendes Samtpfötchen

Was sagt Tierschutz-Landesrat Michael Lindner (SPÖ) dazu?
 Das Budget für das Streunerkatzenprojekt wurde für 2024 erheblich erhöht, und zwar auf maximal 156.000 Euro. Damit können heuer über diese Initiative mehr als 1500 Streuner kastriert und gechippt werden. Der Fördersatz je Katze ist von 2022 auf 2023 bereits von 75 auf 80 Euro gestiegen und wurde 2024 noch mal deutlich erhöht – auf 100 Euro pro Katze.

Langfristig sei, so Lindner, eine Gesetzesänderung nötig: „Es ist wichtig, dass, wie bei der Registrierung von Hunden, auch für Katzen eine Chip-Pflicht kommt. So können Tiere zugeordnet werden.“

Die Kätzchen sind entzückend (Bild: Pfotenhilfe Lochen)
Die Kätzchen sind entzückend

 453 neue Verwaltungsstrafverfahren 
Im Vorjahr gab es laut der oö. Tierschutzombudsfrau 453 neue Verwaltungsstrafverfahren gegen Tierbesitzer. 63 Fälle betrafen die Katzenhaltung. Der überwiegende Teil dieser Verfahren bezieht sich auf die fehlende Kastration von Katzen sowie auf Mängel in der Katzenzucht.

Krone-Kommentar
Die Vögel wären dankbar

Wenn Vögel schreiben könnten, dann hätten sie längst eine Petition zur rigorosen Katzenkastration eingereicht. So müssen sie aber ständig Federn lassen, weil die Stubentiger allzu gerne auf die Pirsch gehen. Das Artensterben hat nämlich auch mit den mörderischen Samtpfoten zu tun, obwohl das Katzenliebhaber nicht gerne hören.

(Bild: Krone KREATIV, Alexander Schwarzl, Markus Wenzel)

Der Weg zum Tierarzt ist zwar Pflicht, doch wie damit umgegangen wird, ist typisch österreichisch: ohne Kläger kein Richter.

Bei Streunerkatzen zahlt das Land die Sterilisierung, bei den Hauskatzen müssen die Besitzer blechen. Aber vielleicht sponsert die nächste Regierung auch das.

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