„Wurde provoziert!“

„Krone“-Journalist schoss Kühbauer bewusstlos!

Kärnten
14.09.2024 08:57

WAC-Trainer Didi Kühbauer im Spital – und der freie „Krone“-Sportjournalist Ewald Türmer ist schuld! Wann und wieso die Fetzen flogen – und ob sich die beiden versöhnt haben? Zudem: Kühbauer spricht über Gegner und Ex-Klub Rapid („Hier herrscht immer Stress und Druck von außen“) und kann am heutigen Samstag, exakt zehn Jahre später, sein Husarenstück vom 14. September 2014 wiederholen: Die Tabellenführung mit WAC feiern! 

Heftige Szenen. Didi Kühbauer taumelt, fällt zu Boden, ist bewusstlos – und muss direkt ins Spital! Schuld daran ist Ewald Türmer – denn der heutige freie Sportjournalist der „Krone“ schoss den aktuellen Trainer von Bundesligist WAC allen Ernstes k.o.!

Claudio Trevisan, Sportchef der „Kärntner Krone“, durchleuchtet die heimische Sport-Szene. (Bild: stock.adobe.com, Krone KREATIV)
Claudio Trevisan, Sportchef der „Kärntner Krone“, durchleuchtet die heimische Sport-Szene.

Aber keine Sorge, Didi geht’s schon wieder gut. Denn passiert ist das Ganze 1990 – am letzten Bundesliga-Spieltag im Match zwischen der Admira Wacker und Sturm Graz. Da flogen zwischen den beiden die Fetzen.

Denn Kühbauer war damals als 18-Jähriger im Dienste der Admira schon kein Kind von Traurigkeit. Und der Lavanttaler Ewald Türmer, seines Zeichens immerhin siebenfacher Teamspieler sowie im Legendenklub der Austria Wien und Klagenfurt, hatte mit Sturm als 28-Jähriger schon eine gewisse Reputation. Was dem aufmüpfigen „Küh“ da herzlich wurscht war – wie Türmer erzählt: „Didi hat mich durchgehend verbal, aber mit versteckten Unsportlichkeiten provoziert – ein Wahnsinn! Als arrivierter Spieler kannte ich so ein Benehmen gegen mich nicht!“

„Eine Vollgranate ins Gesicht“
Und so kam es, wie es fast kommen musste. „Ich hab Didi zuerst abgemahnt, dann abgestraft!“ Mit einem Vollspannschuss aus fünf Metern mitten ins Gesicht von Kühbauer. „Eine Vollgranate nach einem Einwurf – so treffe ich ihn ein von 100 Mal! Mir hat’s halt gereicht, Didi ist zu Boden gegangen wie ein Boxer!“ Und musste ausgetauscht werden. Mit der Diagnose Gehirnerschütterung!

„Er hatte Glück, dass. . .“
Bei der jüngsten WAC-Pressekonferenz sprach die „Krone“ dann Kühbauer auf die Szene an. Und Didi legte – freilich im Spaß – gleich wieder los: „Der Ewald hatte Glück, dass ich nicht weiterspielen konnte – weil sonst wäre er heute nicht mehr da und würde mir Fragen stellen! Ich war zu der Zeit tödlich, du wärst gefallen!“ Worauf Türmer konterte: „Ach geh, du hast damals ja nur 40 Kilo gehabt!“

Bevor die Fetzen erneut flogen, einigten sich die Streithähne dann aber doch auf ein Versöhnungs-Foto. Ende gut, alles gut.

Wieder versöhnt: Kühbauer und Türmer. (Bild: Pessentheiner/f. pessentheiner)
Wieder versöhnt: Kühbauer und Türmer.
WAC-Coach als „Ex“
Kühbauer: „Rapid? Immer viel Stress und Druck von außen!“

Didi Kühbauer will die nächste „Ex“ verputzen! Vor der Länderspielpause fasste sich Wolfsbergs Trainer den LASK her, montierte seinen ehemaligen Arbeitgeber gleich mit 5:1 ab. Am heutigen Samstag will er mit dem WAC daheim die Rapidler verspeisen – doch da spielen bei der Hütteldorfer Legende freilich auch mehr Emotionen mit. Der Coach im Interview:

141 Partien als Trainer samt Europa-League-Einzug und zwei zweiten Plätzen, 184 als Spieler – wenn’s gegen Rapid geht, ist’s für Sie wohl immer etwas Besonderes, oder?
Ja, natürlich. Ich war als Kind Rapidler, habe als Aktiver sehr schöne Zeiten erlebt, dann auch als Trainer. Allein die Fans dort – das ist schon eine andere Welt. Es ist und bleibt ein Klub, der die Menschen bewegt.

(Bild: GEPA)

Wie sehen Sie Ihren Ex-Verein aufgestellt?
Rapid hat einige Spieler mit guter Qualität geholt – das muss aber auch der Anspruch sein. Ich glaube nicht, dass Rapid das Ziel hat, nur um Platz sechs zu spielen, wie ich’s vor ein paar Jahren gehört habe. Sie gehören in die Top 3 – und da müssen sie meiner Meinung nach auch rein. Sie haben ja viel Geld ausgegeben.

Im Vergleich zu Ihrer Zeit zwischen 2018 und 2021?
Da hat immer Geld gefehlt. Jetzt wissen sie, dass man welches in die Hand nehmen muss.

Also hatten Sie es damals schwieriger?
Ja, es war ja auch die Corona-Zeit. Ich habe damals viele Spieler verloren, wenige bekommen. Dennoch haben wir es geschafft, dass wir immer Zweiter waren, haben es gut gemacht, waren eine eingeschworene Truppe. Bei Rapid herrscht halt immer Stress und kommt sehr viel Druck von außen. Damit bin ich klargekommen. Aber es war stets so, dass sehr viele Leute mitreden. Und mein Credo ist ja immer, eins mit dem Klub zu werden. Aber bei Rapid ist es schwierig – nach zwei verlorenen Partien meldeten sich Menschen, die von Fußball nicht viel Ahnung haben, ihre Ansichten dann in die Mannschaft reintragen probieren. Das alles haben sie jetzt besser im Griff – Mecki Katzer (Anm.: Geschäftsführer Sport) macht das sehr gut.

Sie haben in Ihrer ersten WAC-Amtszeit zwischen 2013 und ’15 im Lavanttal nur einmal gegen Grün-Weiß verloren, drei Siege und ein Remis geholt.
Rapid ist dennoch Favorit. Sie sind sehr gut drauf und werden vorne dabei sein. Wir setzen alles daran, dass wir sie schlagen und brauchen eine Top-Leistung auf höchstem Niveau.

Der WAC ist mit bisher 14 Treffern aber die Tormaschine der Liga – keiner schoss mehr.
Ich bin immer dafür gestanden, dass ich lieber mit 3:2 gewinne als mit einem müden 1:0. Es läuft ganz gut. Aber es werden wohl auch Zeiten kommen, in denen wir nicht mehr so treffen. Auch Rapid ist offensiv ausgerichtet – es wird ein Match mit offenem Visier.

Kühbauer lobt Katzer (Bild: GEPA/GEPA pictures)
Kühbauer lobt Katzer
Am 14. September 2014 ist es schon geschehen
Zehn Jahre später kann WAC wieder die Tabellenführung holen!

Der 14. September 2014. Ein Tag, den der WAC ewig in Erinnerung behalten wird. Damals, an diesem geschichtsträchtigen Sonntag, nahmen sich die „Wölfe“ die Salzburger Bullen vor – und verspeisten sie vor knapp 20.000 Fans im Wörthersee-Stadion mit 1:0. Dank eines Trdina-Tors in Minute 26 – und trotz nummerischer Unterlegenheit, da Wernitznig in Minute 44 Rot gesehen hatte. Danach lachte der WAC als erster Kärntner Klub von der Tabellenspitze der Bundesliga – für ganze 35 Tage am Stück. Und mit Didi Kühbauer an der Seitenlinie.

Am heutigen Samstag schreiben wir den 14. September 2024. Und exakt ein Jahr später ist erneut mit „Don Didi“ die gleiche Chance da. Denn: Gewinnt der WAC in der Lavanttal-Arena gegen Rapid und verliert Sturm bei der Austria Wien, können Kühbauer und Co. wieder von Platz eins lachen. Die Chance ist jedenfalls da.

14. September 2014: WAC feiert Rang eins in Klagenfurt! (Bild: Pessentheiner/F. Pessentheiner)
14. September 2014: WAC feiert Rang eins in Klagenfurt!

„Ich kann mich natürlich ganz genau an das Spiel von damals erinnern. Die Tabelle ist derzeit aber eine Momentaufnahme. Ich will, dass wir einfach ein gutes Match liefern – dann sehen wir, in welche Richtung es geht“, so der Coach.

Nicht nur für Rapid-Legende Kühbauer, auch für Maxi Ullmann wird’s ein besonderes Spiel. 103 Partien hatte Wolfsbergs Linksverteidiger für die Hütteldorfer absolviert, „Es wird speziell, weil ich zu Rapid nach wie vor eine Bindung habe, damals viel Zuneigung der Fans gespürt habe. Eine fantastische Zeit“, betont Max.

Pink vor 200. Liga-Spiel
Der Rasen sollte trotz des Regens jedenfalls halten. Scherzer fehlt, Baumgartner ist wieder fit. Für Pink – der vorm 200. Bundesliga-Spiel steht – kommt die Startelf noch zu früh. Neuzugang Nwaiwu, der im Training durch seine harte Spielweise auffiel, könnte erstmals im Kader stehen.

Ullmanns Siegesrezept: „Zweikämpfe annehmen, Umschaltsituationen nützen und die Chancen reinmachen!“ Damit wieder Geschichte geschrieben werden kann. 

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