Hochwasser in OÖ

Straßensperre ignoriert: Lenker blieb stecken

Oberösterreich
15.09.2024 09:31

Auch wenn der Regen in der Nacht auf Sonntag in Oberösterreich nachgelassen hatte, wurden die Feuerwehren zu zahlreichen Unwetter-Einsätzen gerufen. Die Experten erhoffen sich durch die Regenpause Entspannung, eine Entwarnung der Hochwassersituation kann man aber noch nicht geben. In Königswiesen sorgte ein Autofahrer für Ärger.

„Es gibt eine Entspannung, aber noch keine Entwarnung“, so kann man die Auskunft vom hydrografischen Dienst in Bezug auf die größeren Gewässer in Oberösterreich am Sonntagvormittag zusammenfassen. „Die Donau in Mauthausen hat die Alarmstufe 1 mit 6,80 Meter überschritten. Hat aber jetzt den Scheitelpunkt erreicht. In Grein wird mit dem Erreichen des Scheitels in der Nacht auf Montag gegen Mitternacht gerechnet“, schildert Thomas Peneder vom hydrografischen Dienst des Landes. Landesweit gibt es an mehreren, kleineren Gewässern eine Wasserführung im Bereich eines 30-jährlichen Ereignisses.

Lokale Überflutungen überall möglich
Die Experten sind in ständigen Kontakt mit Meteorologen von der GeoSphere Austria, welche für den heutigen Sonntag in Oberösterreich 10 bis 20 Liter Regen pro Quadratmeter prognostizieren. „Das wirkt beruhigend. Die heute angesagten Niederschläge werden sich voraussichtlich auf die großen Gewässer nicht wesentlich auswirken. Kleine und mittlere Gewässer jedoch könnten wieder leichte Anstiege verzeichnen, wobei lokal begrenzte Überflutungen im ganzen Bundesland möglich sind“, so die Auskunft.

Ab Montag wieder mehr regen
Was die Hydrologen aber mehr beunruhigt, ist die Prognose ab Montagmittag. „Da soll es wieder stärker zu regnen beginnen und auch die Auswirkungen der wieder steigenden Schneefallgrenze muss man genau im Blick haben“, so Peneder. Besonders angespannt war die Lage Sonntagfrüh im Bezirk Perg im Osten des Bundeslandes. Die Naarn hat in Perg einige Flächen im Gemeindegebiet überflutet, mit zahlreichen Sandsäcken wurden hier Wohnobjekte beziehungsweise Teile vom Stadtzentrum geschützt.

In der Gemeinde Naarn wurden Sandsackbarrieren errichtet, um ein Ausufern der Naarn zu verhindern und Wohnobjekte vor den Wassermassen zu schützen. Immer wieder mussten parallel zu den Sicherungsmaßnahmen auch mehrere vollgelaufene Keller von den Feuerwehren ausgepumpt werden.

Weitere Schutzelemente montiert
In den Sonntagmorgenstunden wurden weitere mobile Elemente des Machlanddammes in Grein und Saxen von Mitgliedern der Feuerwehr montiert. In Mauthausen, Langenstein und Luftenberg wurde der Mobildamm am Samstag errichtet und der B3 Zubringer gesperrt. Auch weitere Straßensperren waren die Folge, doch nicht alle Menschen hielten sich daran.

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Die schwer prognostizierbaren Wassermassen der einzelnen Flüsse aus dem Hinterland waren für die Einsatzkräfte im Bezirk Perg besonders herausfordernd. Die Organisation und Koordination der Einsätze sowie die Beschaffung und Logistik von Sand und Sandsäcken in den Abend- und Nachtstunden waren zentrale Aufgaben im integrierten Einsatzstab auf der BH Perg.

Bezirks-Feuerwehrkommandant Eduard Paireder

Scherengitter umfahren
Ein 31-Jähriger aus St. Georgen am Walde lenkte seinen Pkw am Samstag gegen 17.30 Uhr auf der B119a Richtung Königswiesen, um einkaufen zu fahren. Aufgrund der starken Regenfälle ist jedoch der letzte Teilabschnitt der B119a durch die über die Ufer tretende Naarn überflutet. Die Fahrbahn wurde daher in beiden Fahrtrichtungen mittels Scherengitter und Fahrverbotstafel gesperrt. Dennoch umfuhr der Mann das Scherengitter und lenkte den Wagen durch die überflutete Fahrbahn.

Ohne Führerschein unterwegs
Kurz vor dem Ende des überfluteten Bereiches kam der Pkw zum Stillstand. Von der verständigten Feuerwehr wurde die Polizei informiert. Dabei stellten die Polizisten fest, dass der 31-Jährige den Wagen ohne Zustimmung und in Abwesenheit des Zulassungsbesitzers in Betrieb genommen hat. Außerdem besitzt er keinen Führerschein. Er wird bei der Staatsanwaltschaft Linz und der Bezirkshauptmannschaft Freistadt angezeigt.

Weststrecke gesperrt
Die enormen Regenfälle und die dramatische Situation in Niederösterreich haben auch Auswirkungen auf den Zugverkehr: Aufgrund von Hochwasser ist auf der Weststrecke zwischen Amstetten und St. Valentin (Niederösterreich) seit Sonntag 1.15 Uhr der Zugverkehr eingestellt. Laut ÖBB gibt es auf diesem Abschnitt vorübergehend einen Schienenersatzverkehr. Die ÖBB ersuchen dringend, von nicht unbedingt notwendigen Reisen abzusehen. Die Reisewarnung wird bis Montagabend verlängert. 

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