„Absolutes No-Go!“

Berg- und Kanutouren trotz Neuschnee und Sturm

Steiermark
16.09.2024 09:28

Scheinbar unbelehrbar sind so manche Freizeitsportler: Trotz widrigster Bedingungen und Unwetter-Warnungen musste die Bergrettung in der Steiermark am Sonntag gleich zu mehreren Einsätzen ausrücken. Auf der Salza wurden sogar Kanufahrer beobachtet. Die Einsatzkräfte mahnen nach wie vor zu großer Vorsicht!

Man kann es kaum glauben: Während das Wetter das halbe Land lahm legt und vielerorts für große Probleme sorgt, sind es scheinbar gar nicht wenige, die zu Alpintouren aufbrechen.

So musste die Bergrettung am Sonntag etwa zu einem Rettungseinsatz ins anspruchsvolle Gesäuse aufbrechen. Beim Abstieg von der Hesshütte, zwischen Hochtor und Zinödl  auf 1699 Metern Seehöhe gelegen, kamen zwei Wanderer aufgrund der enormen Schneemassen – die Bergrettung berichtet von eineinhalb bis zwei Metern im Bereich der Hesshütte – nur sehr langsam voran. Umgestürzte Bäume erschwerten den Abstieg zusätzlich.

Knapp zwei Meter Neuschnee
Nachdem das Duo nicht zu der erwarteten Zeit zurück im Tal war, setzten Angehörige die Rettungskette in Gang. „Wir konnten sie durchnässt, aber wohlauf im Bereich unterer Koderboden auffinden und ins Tal begleiten“, hieß es seitens der Bergrettung. Im Einsatz waren 26 Bergretter und Hundeführer der Bergrettung Steiermark.

Samstagnachmittag musste ein Deutscher nahe Gröbming gerettet werden. (Bild: Bergrettung Steiermark)
Samstagnachmittag musste ein Deutscher nahe Gröbming gerettet werden.
(Bild: Bergrettung Steiermark)
(Bild: Bergrettung Steiermark)

Bereits am Samstag brach ein 59-jähriger Deutscher in Mitterberg-St. Martin am Grimming in Richtung Prentner Berg auf. Im nassen und verschneiten Gelände verirrte er sich, kam zu Sturz und verletzte sich. Gegen 18 Uhr alarmierte er selbst die Bergrettung. Die Alpinpolizei Liezen und 19 Mitglieder der Bergrettung Gröbming stiegen in der Folge auf etwa 1100 Meter Höhe auf und brachten den unterkühlten Mann zurück ins Tal.

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Kein Adrenalin-Kick der Welt rechtfertigt es, ein Menschenleben oder im Ernstfall das Leben der Einsatzkräfte zu gefährden!

FF Palfau

Trotz Hochwasser Kanutour
Kaum zu glauben sind auch die Aufnahmen der Freiwilligen Feuerwehr Palfau bei Landl vom Sonntag. Sie zeigen Kanufahrer auf der hochwasserführenden Salza. „Kein Adrenalin-Kick der Welt rechtfertigt es, ein Menschenleben oder im Ernstfall das Leben der Einsatzkräfte zu gefährden!“, schreiben deren Mitglieder. „Gerade in diesen Tagen, wo ganz Österreich aufgrund der Wetterlage im Ausnahmezustand ist, ist Wassersport auf der Salza ein absolutes NO-GO!“

Auch Enrico Radaelli von der steirischen Bergrettung appelliert: „Auf den Bergen ist mittlerweile richtig Winter eingekehrt. So schön und verlockend der Neuschnee auch ist, sind Zurückhaltung, Respekt und Demut jetzt angebracht.“

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