Weil zwei Männer verhindert waren, wurde die ORF-Diskussion der oberösterreichischen Spitzenkandidaten zur reinen Frauenrunde. Die „Krone“ blickte dabei hinter die Kulissen.
Eines muss man den ganz vorne platzierten Politikerinnen lassen: Weder vor noch hinter der Bühne gab es Gehässigkeiten. Die Freundlichkeit dominierte – und auch die größten politischen Gegnerinnen wie FPÖ-Kandidatin Susanne Fürst und SPÖ-Oberösterreich-Frontfrau Eva Maria Holzleitner lächelten miteinander in die Kamera.
ORF-OÖ-Chefredakteur bat Politspitzen zur Diskussion
Freundlich im Ton, aber hart in der Sache wurden die beiden sowie Claudia Plakolm (ÖVP), Agnes Prammer (Grüne) acund Karin Doppelbauer (Neos) dann allerdings in der Diskussion selbst. ORF-OÖ-Chefredakteur Stefan Hartl bat die Spitzenkandidaten zur Diskussion. Für die FPÖ hätte eigentlich Hermann Brückl, für die ÖVP August Wöginger teilnehmen sollen. Beide ließen sich vertreten.
Wo kann der Staat sparen, wie werden wir entlastet?
Gleich zu Beginn des Aufeinandertreffens ging’s in den Tagen der Hochwasserkatastrophe ums Thema Klima. Ob es nicht eine schärfere Klimapolitik brauche?
Staatssekretärin Plakolm lobte vor allem Kanzler Karl Nehammer als Krisenmanager. Und ganz generell: „Klar ist, wir brauchen mehr Maßnahmen im Klimaschutz.“ Man sehe nach dem heißen Sommer deutlich, dass der Klimawandel Einzug halte. FPÖ-Politikerin Fürst sprach hingegen von „Naturgewalten, wo einem bewusst wird, wie klein man als Mensch ist und wir eben nicht alles beeinflussen können“.
SPÖ-Kandidatin kritisiert Fehlen eines Klimaschutzgesetzes
Holzleitner (SPÖ) kritisierte das Fehlen eines Klimaschutzgesetzes. Grünen-Kandidatin Prammer und Neos-Listenerste Doppelbauer orientierten sich in ihren Aussagen am Wahlprogramm. Zentral diskutiert wurde auch, wo der Staat sparen soll und wie die Bürger entlastet werden können. Die SPÖ ist für Vermögenssteuern, Plakolm sprach von mehr Vollzeitarbeit, das schaffe auch neue Steuereinnahmen. Die Kandidatin der Neos kritisierte die Förderpolitik, Fürst will bei den Sozialausgaben für Flüchtlinge sparen.
Höchst spannend und emotional wurde die Diskussion, als es um Koalitionsvarianten nach der Wahl ging. Plakolm wünscht sich keine Zustände wie in Deutschland, erteilt einer Dreierkoalition mit ÖVP, SPÖ und einer dritten Kraft eine Absage. Als es um eine mögliche Zusammenarbeit mit der FPÖ ging, sprach sie von „einzelnen Personen, die nicht gehen“ – und meinte damit einmal mehr FPÖ-Chef Herbert Kickl.
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