Hochwasser-Einsätze

Leitha: Weiterhin banger Blick auf den Pegelstand

Burgenland
17.09.2024 19:00

Seit Donnerstag kommen Gemeinden und Einsatzkräfte rund um die Leitha nicht zum Durchschnaufen. Entwarnung gab es noch keine, denn der Peak war noch nicht erreicht. Indes helfen mehr als 400 burgenländische Florianis in Niederösterreich beim Kampf gegen das Hochwasser

Die Kameraden der Feuerwehr Bruckneudorf haben in der Nacht von Montag auf Dienstag einen 200 Meter langen Damm aus Sandsäcken gebaut, sollte das Wasser wirklich so hoch ansteigen, wie prognostiziert.

„Derzeit hält alles und es schaut aus, als ob wir mit einem blauen Auge davonkommen. Aber sicher ist es immer noch nicht“, meint Bürgermeister Gerhard Dreiszker. Denn der angesagte Höhepunkt der Wassermassen war auch Dienstag Nachmittag noch nicht erreicht. Das Wasser stieg noch immer. Ein ähnliches Bild zeigt sich in den anderen Leitha-Gemeinden im Bezirk Neusiedl am See.

(Bild: Gemeinde Bruckneudorf)

Auch in Potzneusiedl ist man am Warten. Auf den Höhepunkt der Flut. Zuerst erwartete man diesen um 14 Uhr am Dienstag. Dann wurde auf 20 Uhr verschoben. Vorsorglich sperrte man bei 4,90 Meter die Brücke von Potzneusiedl nach Deutsch Haslau. Denn die Brücke ist 5,03 Meter hoch. Rundherum hat sich das Wasser schon einen Weg gebahnt. Ein Garten ist geflutet, eine Wiese ebenso. Häuser dürften bis auf zwei, bei denen die Keller volllaufen könnten, keine betroffen sein.

Länderübergreifende Zusammenarbeit
Die niederösterreichischen und die burgenländischen Einsatzkräfte treffen sich auf der Brücke. Gemeinsam wird beratschlagt. Auch Bezirkshauptfrau Ulrike Zschech ist wieder da, genauso wie Claus Paar, Hauptreferent vom Katastrophenschutz und Krisenmanagement. Und immer noch kann man nur eines: Warten. Denn die Einsatzkräfte haben getan, was getan werden konnte. Sie haben Sandsäcke gefüllt, Dämme gebaut, Schleusen geöffnet. Jetzt muss abgewartet werden, wann der Höhepunkt wirklich erreicht ist.

(Bild: FF Bruckneudorf)

Hoffen, dass alle Dämme halten
„Das was ein wenig Sorge bereitet ist, dass man erwartet, dass der Höchststand dann mindestens 24 Stunden bestehen bleibt, bevor der Pegel wieder zurückgeht“, erklärt der Potzneusiedler Bürgermeister Franz Werdenich. Also heißt es weiter: Bitte warten. Und hoffen, dass alle Dämme halten. 

(Bild: BFKD Güssing/Jörg Stipsits)

Burgenländische Expertise in Hochwassergebieten gefragt
Erst vor wenigen Wochen standen die burgenländischen Feuerwehren selbst im Hochwassereinsatz und waren über jede Unterstützung dankbar. In diesen Tagen ist ihre Nachbarschaftshilfe in Niederösterreich gefragt, wo intensiver Dauerregen eine Spur der Verwüstung hinterlassen hat.

(Bild: Bezirksfeuerwehrkommando Oberwart)

Mehr als 400 Einsatzkräfte aus dem Burgenland im Einsatz
Insgesamt vier Katastrophenhilfsdienst-Züge aus den Bezirken Oberwart, Güssing, Oberpullendorf und Jennersdorf waren am Montag und Dienstag mit fast 300 Personen und 54 Fahrzeugen im Großraum Baden, Alland und der Tullner Gegend im Einsatz. Die Bereitschaft anzupacken und zu helfen ist groß. Viele Feuerwehrleute haben sich sogar Urlaub genommen, um zu Keller auszupumpen oder Sturmschäden zu beseitigen, schildert Feuerwehrsprecher Günter Prünner.

(Bild: Bezirksfeuerwehrkommando Oberwart)

Schadstoffspezialisten aus Pinkafeld verhinderten Umweltgefährdung
Und die Expertise der Burgenländer ist äußerst gefragt. Unter anderem kämpften die Schadstoffspezialisten der Stadtfeuerwehr Pinkafeld damit, eine Umweltgefährdung zu verhindern. In einem 400 großen Keller musste Heizöl gebunden werden.

(Bild: BFKD Güssing/Jörg Stipsits)

Auch am Mittwoch wieder burgenländische Wehren im Einsatz
Es sind keine alltäglichen Einsätze, aber die Erfahrungen, die man im eigenen Bundesland gesammelt hat, sind jetzt doppelt wertvoll, waren sich alle einig und es zeige sich, dass die Gemeinschaft in schweren Zeiten zusammenhält. Auch heute stehen erneut 150 Florianis aus Mattersburg und Oberwart wieder im Katastropheneinsatz in Niederösterreich. 

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