In einem Stadtteil der Wallerseegemeinde kam in der Nacht auf Dienstag die Flut. Der See quoll über. Auch Campingplatz und Strandbad betroffen. Der Strandbadbetreiber spricht von einer Katastrophe. Auch andere Gemeinden mit vermehrten Problemen, vor allem in Strandbädern.
Es war der Hotspot der Hochwasser-Einsätze am Dienstag: In der Nacht trat die Fischach in Seekirchen, die vom übervollen Wallersee gespeist wird, über und verursachte zahlreiche Überschwemmungen. Der Inselweg mit zwölf Häusern wurde überflutet. Die Feuerwehr rückte mit 40 Mann zu rund 25 Einsätzen aus. Zum Vergleich: Bis dahin verzeichneten die Seekirchner Floriani nur 23 Einsätze. Eine Dame musste evakuiert werden. Zahlreiche weitere Bewohner siedelten kurzerhand zu Freunden oder engen Verwandten.
Pegel des Wallersees stabil
Noch am Vorabend hatten die Stadtgemeinde und die Feuerwehr die Bevölkerung vor der Hochwassergefahr gewarnt. Am Nachmittag konnte Ortsfeuerwehrkommandant Herbert Költringer erstmals entwarnen: „Die Pegel des Wallersees sind seit 8 Uhr früh stabil. Die Fischach ist leicht am Sinken“, so Költringer.
Trotz Entwarnung ist bei den Menschen vor Ort die Anspannung groß. Keller können noch nicht ausgepumpt werden. Das Wasser geht nur langsam zurück. Költringer: „Der Pegel des Sees sinkt nur langsam. Es wird wohl ein bis zwei Tage dauern.“
Wohnwägen komplett im Wasser
Die direkten Auswirkungen am Wallersee hat Christian Priewasser zu spüren bekommen. Er betreibt das Seekirchener Strandbad samt Campingplatz: „Es ist eine Katastrophe“, seufzt er und schildert: „Der Pegelstand war auf 3,13 Meter. Normalerweise steht der See zwischen 1,30 und 1,40 Metern. In den Gebäuden haben wir zum Glück nur Kellerwasser. Aber am Campingplatz: Da stehen die Wohnwägen komplett im Wasser.“
Wirtschaftlich ein kleines Desaster: Die Saison geht in normalen Jahren immer bis Ende Oktober. Der September sei wie der August – die Menschen genießen den warmen See und laue Herbstabende. „Eigentlich waren wir fast ausgebucht, das bricht jetzt alles weg“, ist Priewasser entsetzt. Dauercamper können nicht zu den Wohnwägen. Tagesgäste bleiben aus.
Blick auf andere Seegemeinden
Nur knapp zwei Kilometer weiter, ebenfalls am Wallersee, liegt das Strandbad Fenningerspitz, Henndorf. Dort ist ebenfalls ein Campingplatz. Betreiber Josef Brandstätter sagt aber: „Wir liegen etwas höher, bei uns ist nichts passiert.“
Fordernd war die Situation gestern noch in Oberndorf, St. Gilgen, Mattsee, Straßwalchen, Obertrum und Lamprechtshausen. Während St. Gilgen verschont blieb, war die Situation in Mattsee fordernd: „Der See hat einen Pegelstand von 2,40 Metern – normal wären 1,40 Meter“, sagt Hanspeter Walter vom Tourismusbüro und sagt: „Die Uferbereiche sind überflutet, das Strandbad steht unter Wasser. Die Saison ist vorbei.“
Ähnlich wie Mattsee ist Obertrum betroffen. Zurück nach Seekirchen: Dort ist vor allem wegen des Hochwassers 2013 nicht mehr passiert. Die Bewohner am Inselweg haben damals ihre Häuser abgedichtet und viele Vorkehrungen getroffen.
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