„Weckt die Kinder auf und kommt mit. Das Wasser kommt“ – die Aufforderung der Feuerwehr in Mauerkirchen kam, als die Menschen in Oberösterreich, auch in der Siedlung Mitterbrunning, gewiss waren, dass das Hochwasser so gut wie vorbei ist. Doch die Regenwolken hatten sich noch mal geöffnet, in Walding die Rodl, in Feldkirchen/D. den Pesenbach und in Mauerkirchen den Brunnbach und in der Nähe ein Rückhaltebecken überflutet.
„Minütlich stieg das Wasser. Die Feuerwehr kam, sagte, wir müssten raus, zehn Minuten später noch mal: ,Jetzt wirklich!‘“, erzählt Astrid Dengler, die mit ihrem Sohn floh. Sie hatte vor vier Jahren ihren Mann verloren, das Haus hergerichtet: „Eigentlich wollte ich jetzt den Garten richten. Zum Glück habe ich ihn noch nicht gemacht“ – im Nachsatz: „Komisch, worüber man sich Gedanken macht.“ Sie werde den Bungalow jetzt „von vorne nach hinten ausräumen“.
Binnen einer Stunde evakuierten wir 20 Häuser mit rund 60 Bewohnern. Im Bungalow kann keiner in den ersten Stock flüchten.
Bernhard Buchecker, FF-Kommandant von Mauerkirchen
Ihre Nachbarin Danijela Stanojevic hat mit ihrer Familie durchnässte Möbel und ruinierte Dinge vorm Haus gestapelt, als das „Krone“-Team im wadenhohen Wasser zum Lokalaugenschein in die 20-Häuser-Siedlung kam. „Uns hat die Feuerwehr auf einer Palette mit dem Stapler durchs Fenster geholt“, berichte die Mauerkirchnerin, die von Nachbarn Hilfe bekam.
„Geschlafen haben wir nicht viel“
„Wir durften auch nicht im Haus bleiben, geschlafen haben wir nicht viel. Weil wir nicht wussten, was los ist, wenn wir heimkommen“, sagt Peter Maier, dessen Heim trocken blieb und jetzt mit dem Wischmop zur Nachbarschaftshilfe ausrückte. Als Fatka Kadusic der „Krone“ im Haus zeigte, was die Flut hinterlassen hat, war das Wasser auf der Straße schon wieder weg. Ihre beiden Kinder, Alina (4) und Eldin (6), waren in einer Schubkarre von den Helfern in Sicherheit gebracht worden.
„Ein großes Danke“
„Das Wasser ist beinahe so schnell wieder zurückgegangen, wie es gekommen war“, sagt Bernhard Buchecker, FF-Kommandant von Mauerkirchen. Ihn und seine Kameraden lobten alle 60 Betroffenen: „Die Einsatzkräfte haben alles getan, was ging, ein großes Danke.“
„Früher war hier ein Feld“
Ein älterer Mauerkirchner, der die Gegend noch vor dem Siedlungsbau vor wenigen Jahre kannte, meinte nachdenklich: „Früher war hier ein Feld mit einem Abflusskanal fürs Hochwasser. Aber der wurde zugebaut, als die neuen Häuser kamen.“
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