Bemerkenswerter Vorstoß der steirischen ÖVP-SPÖ-Regierung: Sie schlägt eine Fusion der Energie Steiermark mit der Energie Graz vor. Dazu bräuchte es aber die Zustimmung der kommunistisch geführten Stadt Graz.
Just während der Beantwortung einer dringlichen Anfrage von KPÖ-Mandatar Werner Murgg im Landtag lancierte Landeshauptmann Christopher Drexler (ÖVP) einen unerwarteten Vorstoß: Er könne sich eine Fusion der Energie Steiermark mit der Energie Graz vorstellen und schlage Gespräche darüber vor. Murgg hatte davor nur – wie vor Kurzem auch der Landesrechnungshof – auf eine Zusammenlegung der jeweiligen Fernwärmesparten gedrängt.
Die Energie Steiermark ist seit dem Vorjahr wieder im 100-Prozent-Eigentum des Landes: Für die restlichen 25 Prozent legte das Land damals mehr als 500 Millionen Euro auf den Tisch. Die Energie Steiermark hält auch 49 Prozent an der Energie Graz, die Mehrheit liegt dort mit 51 Prozent aber in den Händen der Holding Graz, sprich: der Stadt Graz.
Es geht um 90.000 Kunden in Graz
Gespräche über eine Zusammenlegung der Fernwärmesparten gibt es seit Längerem. Im Vorjahr seien sie aber beendet worden – weil das Projekt von der Stadt Graz nicht unterstützt worden sei, so Drexler. Aufbringung und Verteilung der Fernwärme im Großraum Graz (circa 90.000 Kunden) bleiben somit auf zwei Firmen aufgeteilt.
Der Landeshauptmann und sein Stellvertreter Anton Lang von der SPÖ: „Unsere Hände sind weit in Richtung Rathaus ausgestreckt. Wir laden die Bürgermeisterin der Landeshauptstadt Graz (Elke Kahr von der KPÖ, Anm.) ein, gemeinsam vernünftige Verhandlungen zu führen und unmittelbar in ernsthafte Gespräche zu treten. Unser Ziel ist es jedenfalls, alle Synergien zugunsten der Kundinnen und Kunden zu nutzen und wir hoffen, das liegt auch im Interesse der Grazer Stadtregierung.“
Fernwärme-Preis soll bald sinken
Apropos Fernwärmepreis für Graz: Dieser soll ja vor der nächsten Heizsaison gesenkt werden, idealerweise schon mit Oktober. Die Zeit drängt. Der Tarif wird von einer Preisbehörde beim Land festgelegt, das entscheidende Gutachten soll laut Drexler in den nächsten Tagen vorliegen.
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