Roter Brief regt auf

„Pensionsbashing“: ÖVP-Senioren attackieren Babler

Innenpolitik
19.09.2024 14:02

Die Präsidentin der ÖVP-Senioren, Ingrid Korosec, hat scharfe Kritik an Andreas Babler geübt. Auslöser ist ein persönlich adressierter Brief des SPÖ-Chefs an zahlreiche Senioren, in dem er vor „Kürzungen bei Gesundheitsleistungen und Pensionsraub in Milliardenhöhe, wenn FPÖ und ÖVP bei der Wahl eine Mehrheit bekommen“, warnt. Für Korosec sei das „Pensionsbashing der übelsten Sorte“. 

Babler schrieb weiters in dem Brief, dass die Pensionen unter Schwarz-Blau „immer weniger wert geworden seien“, das finde er „unanständig“.

Babler auf den Spuren von Vranitzky und Gusenbauer
Der SPÖ-Chef wandelte damit auf den Spuren der ehemaligen roten Kanzler Franz Vranitzky und Alfred Gusenbauer. Beide stellten in vergangenen Wahlkämpfen die ÖVP per Brief an die Pensionisten als „sozial kalt“ dar.

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Brief von SPÖ-Chef Andreas Babler an Senioren

SPÖ-Chef Andreas Babler schrieb einen persönlichen Brief an Pensionisten. (Bild: krone.tv)
SPÖ-Chef Andreas Babler schrieb einen persönlichen Brief an Pensionisten.

ÖVP: „Mit Ängsten der Menschen zu spielen, ist das Letzte“
Für Korosec sei das „Pensionsbashing der übelsten Sorte“. „Es macht mich wütend, wenn Pensionisten ihre Pension madig geredet wird oder gesagt wird, dass sie Jungen etwas wegnehmen. Mit der Sicherheit und den Ängsten der Menschen zu spielen, ist das Letzte“.

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Ich versichere, dass man sich im Staat Österreich nicht um seine Pension sorgen muss. Nicht heute und auch nicht morgen.

Ingrid Korosec, Präsidentin der ÖVP-Senioren

Verunsicherte Pensionisten wollten die beiden beruhigen: „Ich versichere, dass man sich im Staat Österreich nicht um seine Pension sorgen muss. Nicht heute und auch nicht morgen“, so Korosec.

„Es macht mich wütend, wenn Pensionisten ihre Pension madig geredet wird oder gesagt wird, dass sie Jungen etwas wegnehmen. Mit der Sicherheit und den Ängsten der Menschen zu spielen, ist das Letzte“, kritisierte Korosec am Donnerstag anlässlich einer Pressekonferenz gemeinsam mit ÖVP-Klubobmann August Wöginger.

Und Korosec möchte verunsicherte Pensionisten beruhigen: „Ich versichere, dass man sich im Staat Österreich nicht um seine Pension sorgen muss. Nicht heute und auch nicht morgen.“

Fast ein Drittel der Wahlberechtigten sind Senioren
Die Präsidentin der ÖVP-Senioren machte auch keinen Hehl daraus, dass die Volkspartei bei der Nationalratswahl in zehn Tagen die Stimmen der älteren Generation brauche. „Fast ein Drittel der Wahlberechtigten sind Seniorinnen und Senioren. Das heißt, dass wir wahlentscheidend sind“.

Pensionserhöhung um 4,6%
Mit der am Donnerstag im Nationalrat fixierten Pensionserhöhung sei eine „wirkliche Stärkung der ersten Säule“ gelungen, fügte ÖVP-Klubobmann August Wöginger hinzu. Dass diese Erhöhung um 4,6 Prozent so kurz vor der Wahl noch beschlossen wurde, sei „keine Selbstverständlichkeit“, so Wöginger.

Durch die beschlossene Inflationsanpassung, das weitere Aussetzen der Pensionsaliquotierung und die Verlängerung der Teuerungs-Schutzklausel für Neupensionisten habe man gezeigt: „Die Pensionisten können sich auf uns verlassen“, so Wöginger.

Heranführung des faktischen an das gesetzliche Pensionsalter
„Oberstes Ziel“ für die nächste Bundesregierung sei die Heranführung des faktischen an das gesetzliche Pensionsalter. Derzeit liege ersteres bei 61,1 Jahren und damit knapp vier Jahre unter dem gesetzlichen. Eine grundsätzliche Anhebung des gesetzlichen Pensionsalters hält Wöginger derzeit nicht für sinnvoll.

Auch SPÖ-Pensionistenchef warnt vor Schwarz-Blau
SPÖ-Pensionistenverbandspräsident Peter Kostelka appellierte indes in einer Aussendung an die ältere Generation, genau zu prüfen „welche Versprechen in der Vergangenheit von der Bundesregierung gegeben wurden und welche tatsächlich gehalten wurden.“

SPÖ-Pensionistenverbandspräsident Peter Kostelka (Bild: SEPA.Media | Michael Indra)
SPÖ-Pensionistenverbandspräsident Peter Kostelka

Kostelka weiter: „Ich erinnere an eine der höchsten Teuerungsraten in Europa, unter der die Pensionisten besonders zu leiden hatten. Die damalige ÖVP-geführte-Regierung gewährte für 2021 nur 1,5 und 2022 nur 1,8 Prozent Erhöhung der Pensionen – bei über 10 Prozent Teuerung“, sagte Kostelka.

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