„Es gibt keine Worte“

Lukas (16) getötet: Lenker hatte über 1,5 Promille

Steiermark
20.09.2024 06:00

Tiefe Betroffenheit herrscht im obersteirischen Haus im Ennstal, der Heimatgemeinde jenes Burschen, der am Dienstag auf der B320 tödlich verunglückte. Nur leicht verletzt wurde der Unfallverursacher, der betrunken hinter dem Steuer saß.

„Der Lukas war ein ganz ein Netter. Seine Mutter ist so eine liebe Frau, die kenne ich gut, da sie in meinem Betrieb Konditorin gelernt hat. Es ist ein Wahnsinn, was da passiert ist. Es tut mir sehr, sehr leid für die Familie“, findet Stefan Knapp, der Bürgermeister von Haus im Ennstal, kaum Worte für die Tragödie.

Tödliche Frontalkollision 
Der 16-jährige Obersteirer ist Dienstagabend mit seinem Moped auf der B320 unterwegs, als ihm auf Höhe Aich-Assach plötzlich auf seiner Fahrbahn ein Auto entgegenkommt. Die beiden Fahrzeuge kollidieren, der Jugendliche stürzt und zieht sich dabei tödliche Verletzungen zu. Der Unfallverursacher kommt mit leichten Verletzungen davon und wird ins Krankenhaus Schladming eingeliefert.

Dort stellt sich noch am selben Abend heraus, dass der 28-Jährige – er stammt ebenfalls aus dem Bezirk Liezen – schwer alkoholisiert ist: „Wir reden hier von zumindest 1,5 Promille“, sagt Fritz Grundnig von der Polizeidirektion Steiermark am Donnerstag zur „Krone“. Dem Mann droht nun eine Haftstrafe.

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Im ganzen Ort herrscht tiefe Betroffenheit. Die richtigen Worte gibt es in so einer Situation sowieso nicht.

Stefan Knapp, Bürgermeister von Haus im Ennstal (Bild: Sepp Pail)

Stefan Knapp, Bürgermeister Haus i. E.

Zahl der Alko-Unfälle in der Steiermark gestiegen
In der Steiermark sind im ersten Quartal des heurigen Jahres bereits 88 Alko-Unfälle passiert, im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es 77. Wie gefährlich Alkohol im Straßenverkehr ist, wissen die Experten des Verkehrsclubs Österreich (VCÖ): „Bei 0,5 Promille steigt das Unfallrisiko auf das Doppelte. Bei einem Promille erhöht sich dieses auf das Siebenfache, bei zwei Promille auf das 35-Fache“, sagt Katharina Jaschinsky.

Der VCÖ setzt sich vehement für ein besseres Mobilitätsangebot in den Regionen ein: „Mit Anrufsammeltaxis oder etwa Rufbussen könnte die Zahl der Alko-Unfälle reduziert werden.“ Da Angebote wie diese oft an der Finanzierung scheitern, schlägt der VCÖ vor, „einen Teil der Einnahmen aus Verkehrsstrafen zweckzuwidmen“.

Lukas hinterlässt Eltern und zwei Schwestern
Lukas wollte Elektriker werden. Für ihn und seine Familie kommt das alles zu spät. Der Abschiedsgottesdienst für den Verstorbenen findet am Dienstag in Schladming statt. „Im ganzen Ort herrscht tiefe Betroffenheit“, sagt der Ortschef. „Die richtigen Worte gibt es in so einer Situation sowieso nicht.“ 

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