70.000 Einsatzkräfte

Niederösterreich räumt auf, ganz Österreich hilft

Niederösterreich
20.09.2024 11:00

Grenzenlose Hilfe: Bei den Aufräumarbeiten nach der Hochwasser-Katastrophe in Niederösterreich zeigen sie Herz: Feuerwehrleute aus allen Bundesländern, Freiwillige und Betroffene arbeiten gemeinsam bis ans Ende ihrer Kräfte. Nun kommen frische Kräfte zum Einsatz.

70.000 Einsatzkräfte aus Niederösterreich und allen anderen Bundesländern waren in den vergangenen Tagen im Katastrophen-Einsatz. Am Freitag werden viele von ihnen durch frische Kräfte aus allen Bezirken Niederösterreichs verstärkt oder abgelöst. Feuerwehr-Landesrat Stephan Pernkopf: „Das vor uns liegende Wochenende wird eine Kraftanstrengung. Tausende weitere Kameradinnen und Kameraden und Freiwillige aus den verschiedensten Organisationen werden anpacken und aufräumen!“

Die Unterstützung ist enorm. Im weiten Land sind auch Feuerwehrleute aus Tschechien im Einsatz. Feuerwehr-Kameraden aus Deutschland helfen wiederum in Böheimkirchen, das besonders stark von den Wassermassen getroffen worden ist, mit.

„Die Hochwassersituation entspannt sich, doch die Betroffenheit bleibt. Entspannung ja, Entwarnung nein! Deswegen bleiben auch viele Bezirke weiterhin Katastrophengebiet“, erklärt Pernkopf. Aktuell sind noch 219 Objekte mit 424 Personen evakuiert. Auch sind immer noch Orte schwer bis nicht erreichbar.

Auf das Bundesheer ist im Katastrophenfall Verlass: Die Black Hawk-Flotte war und ist in Niederösterreich im Einsatz. (Bild: APA/ROLAND SCHLAGER)
Auf das Bundesheer ist im Katastrophenfall Verlass: Die Black Hawk-Flotte war und ist in Niederösterreich im Einsatz.

Schwer oder nicht erreichbare Orte

12 Ortschaften beziehungsweise Gebiete sind derzeit nicht oder nur schwer erreichbar:

  • Hofstetten (einzelne Bauernhöfe)
  •  Loich
  • Frankenfels
  • Markersdorf-Haindorf
  •  Haunoldstein
  •  Wolfsgraben
  •  Traismauer (einzelne Straßenzüge)
  •  Hainburg (Jägerhaussiedlung)
  •  Langenrohr (Asparn)
  •  St.Andrä - Wördern (Badesiedlung Donaualtarm)
  •  Klosterneuburg (Siedlungsgebiete entlang des Donauüberschwemmungsgebietes)
  •  St. Leonhard (Thal)

Bisher wurden 117 Personen mit Hubschraubern evakuiert, eine unvergleichliche Leistung der Flugdienste der Feuerwehr, Polizei und Bundesheer. Schwerpunkte liegen weiter im Tullnerfeld, dem Raum Stadt und Bezirk St. Pölten sowie dem Pielachtal. Pernkopf abschließend: „Das untere Kamptal wurde durch riesigen Einsatz der Feuerwehr und mit intensiver Unterstützung des Bundesheers, beispielsweise bei der Dammsicherung- und Sanierung mit Black Hawk Hubschraubern in Hadersdorf, gehalten und damit noch verheerendere Schäden verhindert!“

Im Katastrophengebiet: Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner im Gespräch mit einem Helfer der Feuerwehr.  (Bild: NLK/Burchhart)
Im Katastrophengebiet: Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner im Gespräch mit einem Helfer der Feuerwehr. 

Landeshauptfrau Mikl-Leitner: „Rasche Hilfe!“
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner ist durch die Katastrophengebiete unterwegs: „Viele Landsleute stehen vor dem Nichts. Das Leid ist enorm. Wir helfen auf allen Ebenen rasch und unkompliziert. Wo es möglich ist, sind die Schadenskommissionen schon unterwegs.“ Sie kündigte auch an, dass heimische Banken günstiges Sanierungskredite bis 50.000 Euro vergeben werden.

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