Generationen von Kärntnerinnen und Kärntnern kaufen Stoffe, Trachten und Geschenke im Heimatwerk – bis Kanada und Saudi Arabien wurden die Dirndln bereits geliefert. Nun suchen Ewald und Elisabeth Opetnik einen Nachfolger für diese „wunderschöne Aufgabe“ im Kärntner Heimatwerk.
Das Geschäft am Dr. Arthur-Lemisch Platz strahlt Gemütlichkeit aus: Zahllose Stoffrollen warten auf flinke Schneiderinnenhände und eine stolze Trachtenträgerin, Blusen, Röcke, Kostüme, Anzüge, Lederhosen, Handtaschen, Trachtenschmuck, Reindlingformen, Weihrauch, Kerzen, Heiligenfiguren und vieles mehr werden dort angeboten. „Und im Tresor lagern zig Ordner mit detailgenauen Beschreibungen von Schnitten, Stoffen, Farben der Talschaftstrachten“, verrät Ewald Opetnik, der Geschäftsführer des Kärntner Heimatwerkes.
Wie alles begann
1952 wurde das Kärntner Heimatwerk als Dienststelle des Landes Kärnten gegründet, im Jahr darauf bildete sich der Verein Kärntner Heimatwerk. Obmann Franz Koschier ermunterte Menschen in allen Bezirken, Trachtengruppen zu gründen. Er fertigte, teils nach überlieferten Vorbildern, Vorlagen für Talschaftstrachten an, legte Schnitte und Farben fest, die heute noch Gültigkeit haben unter den Trägerinnen der „echten Tracht“. „Das war damals eine Hochblüte der Tracht“, so Ewald Opetnik. „Mehr als 50 Leute arbeiteten seinerzeit im Heimatwerk, um die vielen Trachten zu nähen.“
Die echte Tracht ist unsere Leidenschaft, die fertigen unsere Schneiderinnen hier im Haus. Andere Dirndln kommen aus größeren Schneidereien in Konfektionsgrößen. Und der Business Kärntner Anzug – den verkaufen wir weltweit!
Ewald Opetnik, Geschäftsführer des Kärntner Heimatwerkes
In Archiven gestöbert, um Stoffmuster zu designen
2006 wurde aus dem Heimatwerk eine GmbH, Ewald Opetnik der Geschäftsführer, der viele Ideen umsetzte. Bald darauf wurde seine Frau Elisabeth zweite Geschäftsführerin und erneuerte Trachten, designte allerlei, wie das Roserl und das Knopferl. „Wir durften in den Archiven der Diözese stöbern, wo ich das Siegel der heiligen Hemma fand. Im Dom zu Gurk stießen Elisabeth und ich in einem Glasfenster auf die liegende Acht. Beides ziert nun den Stoff fürs Hemma-Dirndl. Solche Stoffmuster haben wir auch schützen lassen“, verrät Ewald Opetnik, der 2016 mit seiner Familie auch Anteile der Heimatwerk GmbH übernommen hat.
Wer die Leidenschaft für echte Trachten und zeitgenössisches Trachtengewand, für Tradition und Schönes spürt und unternehmerisches Talent hat, meldet sich bei Ewald Opetnik im Kärntner Heimatwerk, Dr. Arthur-Lemisch-Platz 2 in Klagenfurt oder per Telefon: 0463/ 555 75 21 oder per E-Mail unter opetnik@hw-k.at
„Wir arbeiten mit Trachtengruppen vom Großglockner bis zur Koralm zusammen, auch mit Chören und anderen Vereinen, der Landjugend und mit Schulen, wo wir auch schon Trachtennähkurse angeboten haben“, freut sich Opetnik. Die Schneiderinnen in Klagenfurt und Villach, an den beiden Kärntner Heimatwerk-Standorten, können auf das umfangreiche Trachtenarchiv zurückgreifen. „Wir haben super Mitarbeiterinnen in der Beratung und in der Schneiderei. Ohne die geht nix! Wie gern sie im Heimatwerk arbeiten, beweist die Tatsache, dass in Klagenfurt Frau Susi auch in ihrer Pension noch aktiv ist und in Villach Schneidermeisterin Fini weiterarbeitet“, freut sich Opetnik.
Wer hat Leidenschaft und das Unternehmer-Gen, um zu übernehmen?
Er feierte kürzlich seinen 69. Geburtstag und möchte mit seiner Elisabeth auch einmal richtig Urlaub machen. Also suchen die beiden Nachfolger. „Es ist so eine wunderschöne Aufgabe!“, betont Elisabeth. „Die wollen wir zusammen mit der Verantwortung in neue Hände geben.“ Natürlich geben die Opetniks alle Tipps, Infos, die Adressen der Stofflieferanten und vieles mehr weiter. „Wir wollen ja, dass es gut weiterläuft. Denn Tracht boomt gerade wieder, das haben wir beim großen Kirchtag in Villach, bei den Wiesenmärkten und auch vor dem Aufsteirern gemerkt: Die Leute wollen hochwertige Trachtengewänder, die sie lange tragen können, in denen sie immer fesch überall hingehen können.“
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