Mehreren glücklichen Umständen verdankt ein zweijähriges Mädchen, dass es noch lebt. Beim Spielen stürzte das Kind in einen unterirdischen Wasserlauf und wurde sofort mitgerissen. Mit der „OÖ-Krone“ hat ihr Lebensretter über die dramatischen Minuten gesprochen.
Ein ganzes Heer an Schutzengeln hatte ein zweijähriges Mädchen aus Peuerbach. Die Kleine und ihre afghanische Familie waren bei bestem Spätsommerwetter am Freitagabend auf einem Wanderweg im „Tal der Sieben Mühlen“ in ihrem Heimatort unterwegs.
Kind fiel ins Wasser
Nahe dem Pfad verläuft der Leithenbach, von dem aus mehrere Zuflüsse zu einem Kleinkraftwerk führen. Die Familie soll eine der Wehranlagen besichtigt haben, dabei ist das Mädchen auf die Anlage geklettert und ins Wasser gefallen.
Vater sprang Tochter hinterher
Sofort wurde die Zweijährige in den unterirdischen Wasserlauf gezogen, der etwa einen Meter im Durchmesser hat. „Dort ist es stockdunkel, er ist zu etwa dreiviertel gefüllt und reißend“, weiß Wolfgang Eder von der Feuerwehr Peuerbach, der bei dem Unglück im Einsatz stand. Nach etwa 200 Metern mündet der abgedeckte Kanal in die Turbine des Kleinkraftwerkes.
Jäger zufällig vor Ort
Zur Unglückszeit war auch Kurt Koller (44) mit seiner Frau und den beiden Kindern im nahen Wald unterwegs, „um Dekomaterial für einen Krippenbau zu sammeln“, wie der passionierte Jäger der „Krone“ erzählt. Plötzlich sei ihm der Vater des Mädchens ganz aufgeregt entgegengekommen, hätte um Hilfe gerufen.
„Ich bin dann mit ihm zu der Wehr. Da ich dort das Jagdrevier habe, wusste ich, dass es oberhalb des Kanals Wartungsschächte gibt“, erzählt der 44-Jährige. Was Glück im Unglück war, denn Ortsunkundige könnten die Öffnungen im bewachsenen Gelände unmöglich kennen oder finden.
Dramatische Minuten
Während Koller zum ersten Schacht lief, sprang der Vater des Mädchens in seiner Verzweiflung ebenfalls in den Wasserlauf und verschwand in der Dunkelheit. Doch die beiden hatten Riesenglück, dürften an einer Engstelle hängen geblieben sein.
Schreie des Mädchens gehört
„Als ich den ersten Schachtdeckel etwa 50 Meter nach dem Zufluss aufgemacht habe, hörte ich schon das Kind schreien“, so Koller. Der Vater und das Mädchen seien dann durch den Schacht nach oben gekommen, waren gleichsam geschockt und glücklich. Während die Gattin des Jägers die Rettungskette in Gang setzte, half der 13-jährige Sohn beim Anheben des Schachtdeckels und wies anschließend die anrückenden Einsatzkräfte ein.
Nahezu unverletzt
Denen konnte das Kleinkind zwar nass und unterkühlt, aber nahezu unverletzt übergeben werden. Die ebenfalls zu Hilfe gerufenen Feuerwehrleute mussten nur mehr die Unfallstelle absichern, Kommandant Eder abschließend: „Wenn der Jäger nicht so schnell gehandelt hätte, wäre das Kind wohl ertrunken.“ Der Lebensretter selbst meint bescheiden: „Es hat einfach jeder das Richtige getan. Man ist nur froh, wenn alles gut ausgeht.“
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