Frieden gewährleisten

Lage im Südchinesischen Meer macht große Sorgen

Außenpolitik
22.09.2024 18:01

Die Länder der Quad-Gruppe aus den USA, Indien, Japan und Australien haben nach einem Treffen „ernsthafte“ Besorgnis“ angesichts der Lage im ost- und südchinesischen Meer geäußert.

„Wir sind ernsthaft besorgt über die Lage im ost- und südchinesischen Meer“, hieß es in einer Erklärung vom Samstag. Biden hatte den indischen Premier Narendra Modi, Japans Regierungschef Fumio Kishida und Australiens Ministerpräsidenten Anthony Albanese in seine Heimatstadt Wilmington geladen.

In einer Mitteilung des Weißen Hauses hieß es, Biden, Kishida und Albanese seien über Chinas „Zwangsmaßnahmen und destabilisierende Aktivitäten“ besorgt. Besonders in der Straße von Taiwan müssten „Frieden und die Stabilität“ gewährleistet bleiben. China sieht Taiwan als abtrünnige Provinz an, die wieder mit dem Festland vereinigt werden soll – notfalls mit militärischer Gewalt. Taiwans Militär meldete zuletzt fast täglich die Sichtung chinesischer Kampfflugzeuge, Drohnen und Marineschiffe in der Nähe der Insel.

Bemühungen ausweiten
Die Staats- und Regierungschefs der Quad-Gruppe - USA, Australien, Japan und Indien – haben bei ihrem Treffen mit dem scheidenden US-Präsidenten Joe Biden erklärt, ihre gemeinsamen Sicherheitsbemühungen in den Gewässern Asiens ausweiten zu wollen. Bei den Gesprächen kündigten sie auch gemeinsame Operationen der Küstenwache zur maritimen Überwachung an. Wo diese Operationen genau stattfinden werden, blieb dabei unklar. Außerdem soll es eine engere Zusammenarbeit bei der Militärlogistik geben und den Ländern des Südpazifiks dringend benötigte Technologien geliefert werden.

US-Präsident Joe Biden zusammen mit dem australischen Premierminister Anthony Albanese, dem japanischen Premierminister Fumio Kishida und dem indischen Premierminister Narendra Modi auf dem Quad-Gruppenfoto (Bild: ASSOCIATED PRESS)
US-Präsident Joe Biden zusammen mit dem australischen Premierminister Anthony Albanese, dem japanischen Premierminister Fumio Kishida und dem indischen Premierminister Narendra Modi auf dem Quad-Gruppenfoto

Zuvor hatte Biden als Gastgeber des Treffens die Beständigkeit des Bündnisses auch bei einem möglichen Regierungswechsel in den USA betont. „Es wird Herausforderungen geben, die Vierergruppe wird bleiben“, sagte er. Die Quad-Gruppe werde auch „weit über November hinaus“ Bestand haben, fügte er in Bezug auf die am 5. November anstehende US-Präsidentschaftswahl hinzu, auf die mit einem Sieg von Ex-Präsident Donald Trump eine isolationistischere Außenpolitik folgen könnte.

Die Quad-Gruppe
Die Quad-Gruppe bestehend aus den USA, Indien, Japan und Australien geht auf das Jahr 2007 zurück. Biden hatte das Bündnis nach der isolationistischen Außenpolitik seines Vorgängers Trump wiederbelebt. Es soll ein Gegengewicht zum militärischen und wirtschaftlichen Machtanspruch Chinas bilden.

Mit dem Ort des Treffens unterstrich Biden die laut seiner Sprecherin Karine Jean-Pierre „tiefen persönlichen Verbindungen“ zu seinen Gästen. Die Gespräche fanden in seinem Haus und seiner ehemaligen Schule in Wilmington statt, eine Premiere wie Jean-Pierre betonte. „Ich bin sehr erfreut darüber, dass Sie in meinem Zuhause waren und gesehen haben, wo ich aufgewachsen bin“, sagte Biden.

„Die Botschaft ist: Quad wird bleiben“, sagte auch Modi. Die Gruppe mache keine Politik „gegen irgendjemanden“, betonte er, sondern stehe für eine „regelbasierte internationale Ordnung“. Indien ist traditionell bündnisfrei. Im Rahmen der Quad-Gruppe hatte Neu-Delhi wie die anderen Mitglieder aber Besorgnis angesichts von Chinas Vorgehen im Südchinesischen Meer geäußert. Beim nächste Quad-Gipfel wird im kommenden Jahr Indien der Gastgeber sein.

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