Von den versprochenen 4000 leistbaren Wohnungen wurden nur gut die Hälfte gebaut, kritisiert Reinhold Einwallner (SPÖ). Er fordert einen dringenden Kurswechsel und mehr Entschlossenheit im Bereich leistbarer Wohnraum.
Der Sozialdemokrat hat ÖVP-Landesrat Marco Tittler ins Visier genommen und lässt kein gutes Haar an dessen Wohnbaupolitik. Die Landesregierung hätte zu Beginn der Legislaturperiode versprochen, 4000 leistbare Wohnungen zu bauen. Doch am Ende dieser Periode würden alle Beteiligten vor der ernüchternden Tatsache stehen, dass gerade mal etwas mehr als die Hälfte davon erreicht wurde. „Und jetzt noch zu behaupten, dass der Bau von 1000 Wohnungen pro Jahr unrealistisch sei, gleicht einer Selbstaufgabe“, schießt Einwallner scharf gegen Tittler.
Unrealistische Forderungen
Den Zorn der Sozialdemokraten hat der schwarze Landesrat offenbar mit einer Aussage in den „Vorarlberger Nachrichten“ auf sich gezogen. Dort hatte er unlängst davon gesprochen, dass es sich bei den seitens der SPÖ geforderten Wohnungen um eine viel zu hohe Anzahl handle. Mehr als 400 bis 500 pro Jahr zu bauen, sei nicht realistisch.
Wenn das eigene Regierungsprogramm am Ende unrealistisch ist, ist man entweder überfordert oder unseriös. Das Ganze gleicht einer Selbstaufgabe.
Reinhold Einwallner, SPÖ, Nationalrat
Mit Blick auf die im Regierungsprogramm versprochen Anzahl würden sich die Sozialdemokraten nun schon fragen, weshalb die Mitglieder der Landesregierung überhaupt solche unrealistischen Ziele gesetzt hätten, wenn sie nicht in der Lage seien, diese auch umzusetzen. „Da bleibt ja nur ein Schluss: Entweder ist der Landesrat mit seinem Ressort überfordert oder das Regierungsprogramm ist unseriös“, giftet Einwallner.
Wie unlängst schon SPÖ-Landeschef Mario Leiter vergleicht er die Situation rundum den sozialen Wohnbau mit der Situation in Tirol. Dort hätte Wohnbaulandesrat Georg Dornauer – natürlich ein SPÖ-Politiker – sogar 2000 leistbare Wohnungen pro Jahr gebaut. „Es wird hoffentlich kein Vorarlberger glauben, dass wir das im Ländle nicht schaffen“, meint Einwallner. Immerhin habe die ÖVP nach Jahren des Stillstands die SPÖ-Forderung umgesetzt, und wolle die Einkommensgrenzen bei den gemeinnützigen Wohnungen anpassen.
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