Duelle zum Nachlesen

Zwei ritterten um Kanzler, zwei um Regierungsplatz

Innenpolitik
23.09.2024 22:12

Die letzte Runde der TV-Duelle ist geschlagen. ÖVP-Bundeskanzler Karl Nehammer und Herausforderer FPÖ-Chef Herbert Kickl führten eine Debatte, die zeigte, dass es nur wenige Überschneidungen bei ÖVP und FPÖ gibt. In der ersten Runde gerieten Andreas Babler (SPÖ) und Beate Meinl-Reisinger (NEOS) aneinander – wir haben den Ticker zum Nachlesen!

Es galt als der Höhepunkt des TV-Wahlkampfs: Bundeskanzler Karl Nehammer gegen seinen Herausforderer FPÖ-Chef Herbert Kickl. Einst waren die beiden amikal verbunden – doch am 22. September 2021 entzog Nehammer Kickl in einer Nationalratssitzung das Du-Wort. Seither herrscht Eiszeit zwischen den beiden.

Hochwasser und kaputte Einfamilienhäuser hin oder her – der blaue Frontmann kämpfte von Start weg mit harten Bandagen. Ein Kickl steigt offenbar selten auf die Bremse. Gleich im fünften Satz bezeichnete er die Koalition als „schlechteste Regierung aller Zeiten“. Nicht er, Kickl, hätte sich „radikalisiert“, wie Nehammer behauptet, sondern „das Gegenteil sei der Fall“.

Nur nicht provozieren lassen, den souveränen, ruhigen Kanzler spielen, war das Konzept gegen Kickl. Nehammer versuchte sich, als ruhiger Erklärer der multiplen Krisen darzustellen. Als Kapitän mit Weitblick in unsicheren Zeiten. Auffällig war, dass Nehammer Kickl selten in die Augen schauen wollte.

Bei Susanne Schnabl trafen Karl Nehammer und Herbert Kickl aufeinander. (Bild: APA/GEORG HOCHMUTH)
Bei Susanne Schnabl trafen Karl Nehammer und Herbert Kickl aufeinander.

Meinl-Reisinger und Babler wollen mitregieren
Die „Aufwärmrunde“ bestritten SPÖ-Chef Andreas Babler und die pinke Frontfrau Beate Meinl-Reisinger. Die Samthandschuhe fielen schon zu Beginn: „Das ist doch Retro, das ist Mottenkiste“, kritisierte Meinl-Reisinger die rote Wirtschaftspolitik. Babler pochte auf seine – „von vielen internationalen Experten bestätigten“ – Einnahmenmodelle.

Die einen setzten auf mehr Staat, die anderen auf weniger Staat. Ein Satz, der zeigt, wie weit Babler und Meinl-Reisinger ideologisch auseinanderliegen. Allerdings wollen beide in der nächsten Regierung sitzen – also werden die beiden einen gemeinsamen, pragmatischen Weg finden müssen.

Beate Meinl-Reisinger und Andreas Babler bei Alexandra Wachter (Bild: APA/GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com)
Beate Meinl-Reisinger und Andreas Babler bei Alexandra Wachter

In Summe lässt sich feststellen, dass zwischen Rot und Pink durchaus große Differenzen bestehen, die eine mögliche Koalition infrage stellen würden. Meinl-Reisinger riss das Heft in die Hand und drängte inhaltlich den Roten in die Defensive. Der Bedrängte konterte, so gut er konnte, unter anderem mit seinem Lieblingsthema: Die Superreichen müssen mehr zahlen und mehr Beiträge leisten.

Mit dem krone.at-Liveticker waren Sie den Abend über dabei – lesen Sie hier die besten Momente:

Die bisherigen TV-Duelle im Überblick:

Wem Sie am 29. September Ihre Stimme geben sollten
In Kooperation mit der Demokratie-Initiative „mehr demokratie!“ der Plattform „VOTO“ und unter wissenschaftlicher Begleitung der Politologin Dr. Kathrin Stainer-Hämmerle hilft Ihnen die „Krone“ dabei, Ihre Meinung mit den Positionen der Parteien abzugleichen.

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