Die Steiermark ist im Volleyball die klare Nummer eins. Doch vor allem die fehlende Infrastruktur wird zu einem immer größer werdendem Problem. Viele Kinder und Jugendliche mussten gar abgewiesen werden, weil schlichtweg kein Platz ist. Besserung ist nicht in Sicht. Eine Kolumne von Michael Gratzer.
Volleyball boomt in der Steiermark weiterhin gewaltig! 5 von 19 Teams in der Bundesliga bei Damen und Herren kommen aus unserem Bundesland, in der zweiten Liga sind es sogar 13 von 40 – damit stellt die Grüne Mark die meisten Vertreter aller Bundesländer in den höchsten beiden Ligen. Und auch der steirische Verband vermeldet ein Rekordjahr: 83 Teams im Betrieb sind eine neue Bestmarke. „Wir sind stärkster Landesverband und breit aufgestellt. Im Nachwuchs gewinnen wir jährlich einige Titel“, ist Michael Horvath, Vize-Präsident sowohl im österreichischen als auch im steirischen Verband, stolz. „Doch wir haben ein massives Problem: die Infrastruktur!“
Bei dieser brennt der Hut! Und zwar ordentlich! „Voriges Jahr mussten wir über 100 Mädchen ablehnen, weil wir schlicht keine Hallenzeiten haben“, kommt es vom ATSE Graz. „Bei uns waren es über 20“, sagen die Hausmannstättener und bringen es auf den Punkt: „Es ist keine positive Entwicklung in Sicht.“ Auch beim UVC Graz, den Weizern oder der HIB Liebenau – um nur ein paar Beispiele zu nennen – gibt es Aufnahmestopps sowie Abweisungen von Jugendlichen. Ein Umstand, den es nicht geben darf! Denn beim Sport abgelehnte Kinder bekommst du wohl nie wieder zurück.
Keine neue Halle geplant
Das Geld ist knapp. In der Stadt Graz kein neuer Umstand. Man bedenke die leidige Stadion-Debatte. „Die Situation ist dramatisch! Für alle Sportarten und Vereine braucht es im Großraum Graz mindestens zehn neue Hallen, um den Betrieb halbwegs weiterführen zu können. Geplant ist keine“, mahnt Volleyball-Landeskoordinator Florian Stöckl. „Es muss etwas passieren.“
Unfassbares Detail am Rande: Die Politik betont stets die Wichtigkeit von Sport bei Kindern. Und dann will die Grazer Stadtregierung das Sportbudget im zweistelligen Prozentbereich kürzen. Nach zwei Jahren ohne Erhöhung – trotz horrender Inflation.
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