Kommando in Bedrängnis

Vorwürfe im Zeughaus: Langes Warten bei Funkstille

Oberösterreich
26.09.2024 10:00

Wo sind rund 150 Belege und wer hat das 105.000 Euro teure Kommandoauto wirklich bezahlt? Im Gegensatz zur Polizei gewährt der Marchtrenker Bürgermeister seinem Kommandanten der Feuerwehr keine Fristverlängerung, um fehlende Finanzunterlagen nachzuliefern. Sonst ist die Kommunikation derzeit eingeist.

„Ich habe derzeit keinen Kontakt zum Kommandanten“, sagt der Marchtrenker SP-Bürgermeister Paul Mahr auf „Krone“-Nachfrage, wie es in der „Causa Feuerwehr“ steht. Man grüße sich zwar, wenn man sich sieht, mehr aber nicht. Im Stadtamt wartet man noch auf fehlenden Finanzunterlagen, um die Bilanzen der vergangenen Jahre zu prüfen.

Gnadenfrist nach Hochwasser
In einem Zwischenbericht der mit der Prüfung der städtischen Florianijünger beauftragten Steuerberatungskanzlei KPMG hieß es, dass rund 150 Belege fehlen würden. Diese müssen bis 1. Oktober da sein, sonst droht dem Kommando die Amtsenthebung. Bei den Betrugsermittlern der Polizei hatte man schon vor zwei Wochen diese Unterlagen eingefordert, doch wegen des Hochwassers und in Abstimmung mit dem Stadtamt gibt’s eine Verlängerung, bis die interne Aufarbeitung abgeschlossen ist. Es geht neben den fehlenden Ein- und Auszahlungen auch um einen feuerwehrintern bestellten schwarzen Mercedes, der nicht im Beschaffungsplan der Gemeinde steht und wo offen ist, wer ihn mit welchem Geld bezahlt hat, wer ihn nutzt.

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Wir bleiben seitens der Stadt bei unserer Frist mit 1. Oktober, um alle von uns angeforderten Unterlagen zu erhalten. Mit dem Kommandanten habe ich derzeit keine persönlichen Kontakte.

Paul Mahr, Bürgermeister Marchtrenk

Chronologie der Mitwirkung
Während das Warten in Marchtrenk bei Funkstille weitergeht, weist man beim Landesfeuerwehrkommando die Vorwürfe vom Bürgermeister zurück, man habe zu wenig getan, um alles aufzuarbeiten. Der „Krone“ liegt eine Chronologie vor, wie man beim LFK in der „Causa Marchtrenk“ mitgewirkt hat: Am 18. März gab es eine „unverzügliche Reaktion“ auf die Sachverhaltsdarstellung, am 18. April nahmen LFK-Vertreter an einer Sitzung in Marchtrenk teil, danach gab es „Kontaktversuche mit Stadtchef und Amtsleiterin“, am 16. Mai schickte man Anmerkungen, am 18. Juli bot man weitere Hilfe an und am 27. August gab’s weitere Korrespondenz. Juristisch sind dem Kommando die Hände gebunden, da bei Finanzangelegenheiten die Gemeinde zuständig ist.

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