Nach Flutkatastrophe

Bevölkerung fühlt sich unzureichend informiert

Österreich
26.09.2024 13:27

Die Österreicher wünschen sich angesichts der Hochwassergefahr übrigens pragmatische Präventionsmaßnahmen, mehr Informationen und klare gesetzliche Rahmenbedingungen zur Absicherung im Ereignisfall. Zudem werden Betroffenen der jüngsten Hochwasserkatastrophe weitere 80 Millionen Euro bereitgestellt. Erwartet werden bezifferte Schäden im Wert von bis zu 600 bis 700 Millionen Euro.

Die Österreicher wünschen sich laut einer Umfrage des KFV angesichts der Hochwassergefahr pragmatische Präventionsmaßnahmen, mehr Informationen und klare gesetzliche Rahmenbedingungen zur Absicherung im Ereignisfall. In der repräsentativen Umfrage gaben 57 Prozent der über 1000 Befragten an, sich unzureichend über Schutz- und Vorsorgemaßnahmen informiert zu fühlen.

Besonders auffällig ist die hohe Unterstützung für gesetzliche Rahmenbedingungen: 89 Prozent der Befragten sprachen sich für klarere und einheitliche Regelungen zur Entschädigung aus. Eine Naturkatastrophenabsicherung, die allen Bürger zugutekommt, wird ebenfalls als vielversprechende Maßnahme betrachtet.

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Eine deutliche Mehrheit von 53 Prozent ist der Ansicht, dass in Österreich mehr für die Prävention getan werden muss, während weitere 40 Prozent dieser Meinung zumindest teilweise zustimmen.

Armin Kaltenegger, Leiter des Forschungsbereichs Eigentumsschutz im KFV

Einsatz der Helfer gewürdigt
Von den Anstrengungen der Einsatzkräfte beim jüngsten Hochwasser zeigten sich die Befragen begeistert: Feuerwehr, Rotes Kreuz und das Bundesheer hätten mitten in der Katastrophe „Höchstleistungen für die Menschen erbracht“.

Weitere 80 Millionen Euro für Betroffene der Flut
Für die Betroffenen der jüngsten Hochwasserkatastrophe werden weitere 80 Millionen Euro bereitgestellt. Mit den Mitteln sollen akut erforderliche Maßnahmen im Bereich Wasserbau und Wildbach- und Lawinenverbauung sowie die Sanierung beschädigter Dämme, die Sicherung von Hängen oder Schäden an Trink- oder Abwasserleitungen umgesetzt werden. 

Bei dem runden Tisch mit den hauptbetroffenen Bundesländer Niederösterreich, Oberösterreich, Wien, Burgenland und die Steiermark wurden demnach erste Rückschlüsse aus den jüngsten Hochwasserereignissen gezogen und diskutiert, „wie bestehende Hochwasserschutzsysteme weiter verbessert und klimafit angepasst werden können“, so Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP).

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Das extreme Ausmaß der jüngsten Unwetterkatastrophe in Ostösterreich erfordert eine gemeinsame Kraftanstrengung. Die Schäden betreffen leider auch zahlreiche Hochwasserschutzanlagen.

Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP)

Seit dem Hochwasser 2002 habe das Landwirtschaftsministerium mehr als 2,2 Milliarden Euro in den Schutz vor Naturgefahren investiert und damit Investitionen von rund 4,4 Milliarden Euro in den Hochwasserschutz ausgelöst.

„In Österreich wurden bis dato jährlich etwa 2000 Schutzprojekte umgesetzt. „Der ökologische Hochwasserschutz bei diesen Projekten ist seit einem Vierteljahrhundert gelebte Praxis“, so Totschnig.

Die Versicherungsbranche rechnet mit massiven Schadenssummen nach den jüngsten Unwettern in Österreich. 

Die Versicherungsbranche rechnet mit massiven Schadenssummen nach den jüngsten Unwettern in Österreich. (Bild: APA/HELMUT FOHRINGER, Krone KREATIV)
Die Versicherungsbranche rechnet mit massiven Schadenssummen nach den jüngsten Unwettern in Österreich.
(Bild: APA/HELMUT FOHRINGER)

Hohe Schäden erwartet, viele davon unversichert
Laut Versicherungsverband (VVO) werden Schäden im Wert von bis zu 600 bis 700 Millionen Euro erwartet. Das bildet allerdings nur einen kleinen Teil der tatsächlich entstandenen Schäden ab, denn viele Menschen sind nicht gegen Hochwasser- oder Sturmschäden versichert.

 

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