Feuerwehr, Polizei, Rotes Kreuz – bei einer Mittelschule im Mühlviertel ist das gesamte Blaulicht-Ensemble aufgefahren! Der Grund: Sprengstoff. Es handelt sich um keine Bombendrohung: Beim Zusammenräumen war man über eine explosive Chemikalie gestolpert.
Der Schultag in der Mittelschule Ried in der Riedmark ist am Freitag vermutlich spannender als der Unterricht der gesamten Woche. Gilt es doch, Pikrinsäure zu entsorgen. Ein Stoff, der als kraftvoller Explosivstoff und starkes Oxidationsmittel bei Raketenbrennstoffen, Streichhölzern, Lederverarbeitungstechniken, Metallgravurverfahren und Batterien verwendet wird, aber auch beim Färben von Stoffen oder Glas zum Einsatz kommt. Feucht oder flüssig gelagert, ist die Säure ungefährlich.
Flüssigkeit verdampft und damit Gefahr aktiviert
Ein Behälter, mit der darin enthaltenen Flüssigkeit, ist damit so lange in der Schule gestanden, dass diese verdampft ist. Und in trockener Form reicht ein Schütteln, um eine Detonation hervorzurufen. Dabei ist die Sprengkraft etwas höher als TNT (häufig verwendeter Sprengstoff).
Entminungsdienst kam nicht
Die Gefahrenquelle – die Menge reicht nicht aus, um größere Schäden zu verursachen, aber um bei falscher Handhabung umstehende Menschen zu verletzen – war offenbar schon in der Vorwoche beim Zusammenräumen entdeckt und gemeldet worden.
Der Entminungsdienst besitzt keine rechtliche Zuständigkeit und griff erst mal nicht ein. Am Freitag wurde erneut die Exekutive informiert und diese schlug bei der Feuerwehr Alarm. Sie soll für die Entsorgung der explosiven Säure verantwortlich sein. Das wird derzeit unter Einhaltung strenger Sicherheitsvorkehrungen auch erledigt. Das Rote Kreuz ist nur zur Sicherheit da, falls etwas schiefgeht.
Auch der Direktor überwacht die Aktion, die nach der Schulzeit stattfand und um 15.30 Uhr beendet war. Die Säure wurde von der Feuerwehr zu einem Entsorgungsunternehmen abtransportiert.
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