Nationalratswahl

Hackerangriffe auf Parteien: Russen dahinter?

Innenpolitik
29.09.2024 10:51

Eine Woche, nachdem Hacker die Online-Auftritte von ÖVP, SPÖ und KPÖ lahmgelegt haben, gab es am heutigen Tag der Nationalratswahl erneut DDoS-Attacken auf Partei-Seiten.

Diesmal waren Bundes- und Landesorganisationen von ÖVP und NEOS betroffen, wie die Parteien am Sonntag auf Anfrage bestätigt haben. Bei den NEOS war etwa die Hälfte der Seiten down. DDoS-Angriffe führen durch die Überlastung des Netzwerks zu Ausfällen, richten aber sonst keinen Schaden an.

Erst vor einigen Tagen hatte es DDoS-Attacken auf Seiten von Ministerien und öffentlichen Institutionen wie Verteidigungsressort und Rechnungshof gegeben. Auch am Sonntag waren Parteien und einige staatliche Seiten betroffen, hieß es am Sonntag auf Anfrage.

Mehr Attacken aus Russland

Seit Putins Überfall auf die Ukraine kommt es zu einer Häufung von Cyberangriffen, auch nach dem Muster DDoS, deren Ursprung in Russland vermutet wird.

Dabei setzt der Kreml teils hoch spezialisierte Hacking-Gruppen ein, die für Militär und Nachrichtendienste tätig sind. Sie nehmen beispielsweise sensible Infrastruktur westlicher Ukraine-Verbündeter ins Visier und angeln nach Staatsgeheimnissen. In der IT-Security-Welt nennt man derartige Gruppen APTs.

Daneben gibt es unabhängige Hackergruppen, die zwar nicht direkt für Putins Kreml hacken, aber sehr wohl als „russlandfreundlich“ einzustufen sind und folglich Ziele wählen, die auch im Sinne des Kreml wären. Umgekehrt greifen auch immer wieder ukrainische oder Ukraine-freundliche westliche Hacker Ziele in Russland an. Sie nutzen ihr Know-how für eine Form des Aktivismus.

„Versuch, unsere Demokratie zu schwächen“
Das Innenministerium registriert bereits seit Mitte September Angriffe auf Webseiten von Ministerien, Verwaltungsbehörden, Energieversorgern, öffentlichen Verkehrssystemen und politischen Parteien in Österreich. Ein Zusammenhang mit pro-russischen Gruppierungen, die schon seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine täglich Webseiten westlicher Nationen mit DDoS-Attacken angreifen würden, liege dabei nahe. Wegen der DDoS-Schutzmaßnahmen auf vielen der Webseiten hätten die Angriffe laut Ministerium nur zu vereinzelten Ausfällen geführt.

Die Durchführung der Nationalratswahl, die ja in Österreich analog abgewickelt wird, ist durch die Cyberattacken nicht bedroht, wurde im Innenministerium zuletzt mehrfach betont. Die zuständigen Organisationseinheiten des Ressorts – darunter das NCSZ, Verfassungsschutz und GovCERT – seien jedenfalls eingeschalten.

Die Tiroler ÖVP ortete per Aussendung den Versuch, „unsere Demokratie zu schwächen. Wenn die Volkspartei auf den letzten Metern ausgebremst wird, hilft das nur der FPÖ und Herbert Kickl“. Alle Parteien müssten die Cyber-Angriffe verurteilen.

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