Am 24. November wählt die Steiermark einen neuen Landtag. Nach zwei Wahlsiegen gehen die steirischen Freiheitlichen selbstbewusst wie nie in die Landtagswahl: Das heutige Ergebnis sei ein Signal, „das man auch in der Grazer Burg vernehmen wird“. Mario Kunasek sei der Herausforderer, „Christopher Drexler ist der Gejagte“.
Die Luftballons sind schon aufgehängt. Noch bevor die erste Hochrechnung um 17 Uhr den Wahlsieg der FPÖ ankündigt, liegt eine freudige Aufregung, fast eine Siegessicherheit, in der Luft. Hannes Amesbauer, Nationalratsabgeordneter und steirischer Spitzenkandidat aus Neuberg an der Mürz, Mario Kunasek, Chef der steirischen Blauen, und Landesparteisekretär Stefan Hermann stecken die Köpfe über einem Whatsapp-Gruppenchat zusammen: Welche Nachrichten trudeln aus den 286 Gemeinden der Steiermark ein?
Hinter den drei fast gleich großen Männern im blauen Anzug mit blauen Krawatten steht eine Mauer junger Frauen, auf den Schildern in ihren Händen: „Danke! Jetzt geht's um die Steiermark.“
Wenig später ist klar: Die FPÖ wird an diesem Sonntag einen historischen Wahlsieg feiern.
„Drexler ist der Gejagte“
Amesbauer freut sich über Gewinne in der ganzen Steiermark und vor allem im Mürztal: „Die Stimmung ist hervorragend.“ Wie so viele blaue Funktionäre hofft auch er auf eine Regierungsbeteiligung mit Herbert Kickl an der Spitze. „Das ist mein oberstes Ziel. Aus meiner Sicht führt kein Weg an ihm vorbei.“
Das heutige Ergebnis sei ein Signal, „das man auch in der Grazer Burg vernehmen wird“. Kunasek sei der Herausforderer, „Drexler ist der Gejagte“. Bei der Landtagswahl am 24. November sieht er die Chance auf Platz eins.
„Normalität“ rechts der Mitte?
Der „Herausforderer“ selbst sieht den Wahlsieg „multiplen Problemen“ geschuldet: „Die Menschen wollen einfach eine andere Art der Politik. Eine Mitte-Rechts-Mehrheit ist offenbar möglich. Die Menschen wollen wieder eine Normalität haben.“
Was ist noch Überzeugung und was schon Protest? „Es ist sicher beides dahinter“, sagt Kunasek. „Wir haben gesehen, dass die Wähler, die letztes Mal zu Hause geblieben sind, jetzt wieder mobilisiert worden sind, durch Themen und durch uns. Der Kurz-Effekt für die ÖVP ist verpufft.“
Zurücklehnen will sich Kunasek nicht, es gehe um jede Stimme. „Wir fangen am Montag mit null Stimmen den Landtagswahlkampf an.“
Blaue Euphorie
„Ein fulminanter Wahlerfolg, ein Freudentag – nicht nur für die Freiheitliche Partei, sondern für Österreich“, sagt Stefan Hermann. Für Landtagswahlen Ende November sieht Hermann einen „starken Rückenwind“: „Wir haben bei der EU-Wahl den ersten Platz geschafft, bei der Nationalratswahl schaut es auch danach aus – der Hattrick ist möglich, mit Mario Kunasek an der Spitze.“ Als stimmenstärkste Partei stelle man den Anspruch auf den Landeshauptmann-Sessel. „Da geht es auch darum, den Wählerwillen abzubilden.“
„Wenn man sich die Stimmung anschaut, war es keine große Überraschung. Sie ist so gut wie sie noch nie war, und das schlägt sich auch im Wahlergebnis nieder.“
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.