Die Nationalratswahl verlief für die SPÖ ernüchternd. Spitzenkandidat Andreas Babler wollte Bundeskanzler werden, seine Partei landete abgeschlagen auf Platz drei. Jetzt kommt parteiinterne Kritik aus Salzburg – und auch Niederösterreich erwartet sich parteiinterne Diskussionen ...
Die erste Hochrechnung kurz nach 17 Uhr verfolgten die Salzburger Genossen am Wahlsonntag im Tiefparterre der SPÖ-Parteizentrale in der Wartelsteinstraße. Auch die Stimmung rutschte beim Blick auf das Ergebnis in den Keller. „So drastisch habe ich mir das nicht vorgestellt, hätte FPÖ, ÖVP und uns enger beisammen erwartet“, meinte etwa der Salzburger Spitzenkandidat Andreas Haitzer.
Was zu dem schwachen Ergebnis geführt hat? Salzburgs Bürgermeister Bernhard Auinger fand da kryptische, aber doch recht eindeutige Worte: „Ich will nichts dazu sagen, ob Andreas Babler der Richtige war. Die Freunde in Wien werden das am Montag analysieren. Ich denke, die Analyse wird nicht so schwer sein. Sie werden die richtige Entscheidung treffen.“
Egger: „Das Ergebnis ist ernüchternd“
Auch Salzburgs SPÖ-Chef David Egger meinte: „Das Ergebnis ist ernüchternd.“ Und: „Schuld ist ein Mix aus allem, aus den internen Streitereien und auch der Kandidatenwahl.“
Rückendeckung bekam SPÖ-Parteiobmann Andreas Babler von Bundesrat Michael Wanner: „Wir brauchen jetzt Konstanz. Wer soll denn sonst den Vorsitz machen?“
Auch SPÖ Niederösterreich erwartet Personaldiskussion
Auch Hannes Weninger, Klubchef der SPÖ im niederösterreichischen Landtag, geht nach der Nationalratswahl von einer Personaldiskussion in der Partei aus. „Besser offen, als hinter den Kulissen“, sagte er. Dass die ÖVP „immer in der Regierung“ sitze, „egal wie eine Wahl ausgeht“, sei eine „demokratiepolitische Katastrophe.“
Der Parteivorstand der Wiener SPÖ hingegen hat am Montag beschlossen, dass man keine Personaldiskussion in der Bundespartei führen wird, wie der Landesparteivorsitzende, Bürgermeister Michael Ludwig, am Montagvormittag mitteilte.
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