Nicht nur die Bundes-ÖVP musste bei der Nationalratswahl ordentlich Verluste hinnehmen. Auch in Tirol konnten die Schwarzen nur knapp Platz eins gegen die FPÖ verteidigen. Claus Meinert, Chefredakteur der „Tiroler Krone“, analysiert den Stimmenfang im „Heiligen Land“.
Seit dem Jahr 2008 ging es für die Volkspartei – zumindest in Tirol – bergauf. Bei Nationalratswahlen. Das passt zum Land, in dem sehr viele Berge und Gipfel zu sehen, bei Lust, Laune und Bedarf zu erklimmen sind. Im Jahr 2008 lag man bei 31% bei der Nationalratswahl. Fünf Jahre später waren es 32,3%, ehe die Zustimmung 2017 auf 38,4% kletterte und dann 2019 mit 45,8% der wohl absolute Gipfelsieg erreicht wurde.
Sturz ins (schwarze) Seil
Der 29. September wird aber als alles andere als „erfreulich“ in die Geschichtsbücher der ÖVP eingehen, sicher nicht als Gipfelsieg – maximal als ein Sturz ins (schwarze) Seil. Aber auch der kann schmerzhaft sein und böse Folgen haben. Nun werden wir in Tirol hören, so wie das Amen im Gebet, dass es sich schließlich um eine Bundeswahl handelte. Wenn sich die Schwarzen damit trösten, dann alles Gute. Das sollten sie aber nicht. Auffällig ist nämlich, dass man von Wahl zu Wahl verliert. Teils gravierend.
Auffällig ist auch, dass mit der Ansage „Nicht mit der FPÖ“ scheinbar kein Blumentopf zu gewinnen ist. Jemanden ständig auszuschließen, auszugrenzen (sprich die FPÖ), aber ALLE anderen immer mit ins Abendgebet einzubeziehen, mag für einen guten Schlaf sorgen, scheint aber beim Wähler nicht gut anzukommen. Auch da wird es eine Umkehr brauchen. Denn viele schwarze Stammwähler sagen offen, dass sie nicht mehr wissen, für was denn die ÖVP eigentlich steht.
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