Nationalratswahl

Rote Hochburgen an den Freiheitlichen zerschellt

Die Salzburger SPÖ hatte am Sonntag nur wenig Grund zur Freude. Man kam kaum vom Fleck.

(Bild: Gerhard Schiel)

Die SPÖ konnte in Salzburg die Verluste der Volkspartei nicht nutzen und wurde von den Blauen düpiert. Viele rote Bürgermeister haben eine einfache Erklärung dafür.

Satte 71,42 Prozent der Stimmen holte die SPÖ in diesem Frühjahr bei der Gemeindevertretungswahl in Bürmoos. Am Sonntag waren es in der roten Hochburg gerade einmal 29,7 Prozent – überholt von der FPÖ. „Die Menschen differenzieren bei den Wahlen sehr stark. Der Bundestrend hat diesmal auch bei uns nicht Halt gemacht“, sagt Bürgermeisterin Cornelia Ecker. Die ehemalige Nationalrätin, die für eine Dreierkoalition im Bund ist, widerspricht damit einer von Salzburgs Stadtchef aufgestellten These. Er meinte, dass dort, wo die SPÖ anpacken kann, auch Stimmen dazu gewonnen werden.

Bürger unterscheiden für Ortschefs bei Wahlen klar
Halleins roter Stadtchef Alexander Stangassinger sagt dazu: „Mich hat das Ergebnis nicht wirklich überrascht. Die Leute unterscheiden genau, was es für eine Wahl ist. Zum Glück.“ Bei den Gemeindewahlen holte Stangassinger mit der SPÖ noch die absolute Mehrheit, bei den Nationalratswahlen hatte man gegenüber der FPÖ klar das Nachsehen.

Im Flachgau setzten die Freiheitlichen vor allem im roten Territorien zum Siegeszug an. Neben Bürmoos wurden auch Oberndorf, Neumarkt und Straßwalchen zu FPÖ-Gemeinden. In den ebenfalls SPÖ-geführten Orten Mattsee und Strobl setzte sich die Volkspartei durch. „Wir haben bei uns im Ort traditionell wenige FPÖ-Wähler. Warum das so ist, weiß ich aber nicht. Vielleicht hat es mit dem Zuzug zu tun“, versucht Ortschef Michael Schwarzmayr (SPÖ) eine Erklärung.

Für die Sozialdemokraten gab es am Wahlsonntag nur einen kleinen Lichtblick, ein roter Punkt auf der türkis-blauen Landkarte: In Schwarzach holte SPÖ-Bürgermeister und künftiger Nationalrat Andreas Haitzer den ersten Platz.