Die Grünen haben bei der Sitzung des Bundesvorstandes am Dienstag den weiteren Fahrplan nach der Wahlschlappe beschlossen. Die Partei von Vizekanzler Werner Kogler bot sich ÖVP und SPÖ als dritter Partner in einer Dreier-Koalition an.
„Wir sind bereit, diese knappe Mehrheit auch stabiler und tragfähiger zu machen“, sagte Umweltministerin Leonore Gewessler nach der Sitzung, bei der die Grünen bereits inhaltliche Pflöcke für mögliche Sondierungsgespräche einschlugen.
Ursachen für Wahlverluste: Parteispitze ratlos
Über die Ursachen für das „schmerzliche Ergebnis“ bei der Nationalratswahl zeigte man sich in der Parteispitze etwas ratlos. Die Ursachen seien noch nicht zu hundert Prozent einzuordnen, meinte Kogler. Als mögliche Gründe nannte er die europaweite Krisen- und Kriegszeiten, in denen Klima und Umweltschutz stärker unter Beschuss geraten würden. Zudem hätte es die Duell- bzw. Triellsituation im Wahlkampf für kleine Parteien wie die Grünen schwieriger gemacht. Nun gelte es, Vertrauen zurückzugewinnen und nach vorne zu blicken, sagte Kogler.
Aus dem schwachen Abschneiden der Grünen bei der Nationalratswahl am vergangenen Sonntag lasse sich zwar „nicht unmittelbar ein Regierungsauftrag ableiten“, räumte der grüne Vizekanzler ein. Aber aus den dringenden Anliegen der Partei – „dass es bei Klima und Umweltschutz keine Rückschritte geben darf“ – entstehe ein Auftrag, sich zu beteiligen.
Keine Personaldiskussionen: „Team arbeitet weiter“
Sollte es tatsächlich zu Koalitionsverhandlungen und einer Regierungsbeteiligung kommen, werde Gewessler – für die ÖVP seit ihrem Alleingang beim EU-Renaturierungsgesetz ein rotes Tuch – selbstverständlich Teil des Grünen Teams sein, betonte der Parteichef, der unterstrich, dass das derzeitige Team weiterarbeiten werde.
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