Plattform vermittelt

Wie „45 plus“ bei Jobsuche nicht mehr zu alt ist

Wer älter als 45 ist und einen Job sucht, ist oft mit Diskriminierung konfrontiert – das soll sich ändern.

(Bild: stock.adobe.com)

Zu alt, teuer, öfter krank – Zuschreibungen wie diese machen es Ü-45-Arbeitssuchenden schwer, wieder einen Job zu finden. Eine vom Verein FAB initiierte Plattform bekämpft jetzt nicht nur diese Vorurteile, sondern will auch dabei helfen, eine neue Stelle zu vermitteln. Nach dem Start in der Steiermark startet man jetzt auch in Oberösterreich voll durch.

Top ausgebildet, viel Berufserfahrung, aber am besten erst Anfang 20 – auf die Suche nach diesen Wunderwuzzis begeben sich immer noch viele Unternehmen, die im Gegenzug dann bei älteren Arbeitskräften zögerlich agieren, wenn sich diese um Stellen bewerben.

Menschen ab 45 Jahren sind häufig mit Altersdiskriminierung konfrontiert, ergab eine SORA-Studie, die für das Arbeitsmarktservice durchgeführt wurde. Eine Zurücksetzung erleben ältere Arbeitssuchende in Bewerbungssituationen, verrät Silvia Kunz, Geschäftsführerin von FAB, dem Verein zur Förderung von Arbeit und Beschäftigung.

Für ältere Arbeitssuchende sind Bewerbungssituationen noch oft von gefühlter Diskriminierung überlagert, die die Jobsuche erschweren.

Silvia Kunz, Geschäftsführerin FAB

Bild: FAB/Sabine Kneidinger Photography

„Zu alt, teuer, öfter krank, nicht mehr so leistungsfähig und wenig motiviert – diese Zuschreibungen für Menschen der Zielgruppe 45 plus im Recruiting sind schlichtweg falsch“, sagt Martina Schröck, die bei FAB das Geschäftsfeld Steiermark und Kärnten leitet und auch für die neue Job- und Kommunikationsplattform verantwortlich ist, die einen altersdiskriminierungsfreien Raum schaffen soll.

Unter www.seniorquality.at werden nun Jobinserate von Unternehmen veröffentlicht, die gezielt nach erfahrenen Beschäftigten suchen.

„Aber wir sehen uns auch als Expertenstelle, wenn es um Fragen der Altersdiskriminierung in der Jobwelt und den erfolgreichen Generationenmix geht. Wir wollen die Vorteile aufzeigen, die Unternehmen mit diversen Teams erreichen“, betont Schröck. Nach dem Start der Plattform vor zwei Jahren in der Steiermark übernimmt jetzt der FAB die Vermittlerrolle für Über-45-Arbeitssuchende in Oberösterreich.