Die FPÖ hat in den ersten Sitzungen nach dem Wahlsieg personelle Weichen gestellt: Das blaue Verhandlungsteam wurde dabei beschlossen. Über die Besetzung des Amts des Nationalratspräsidenten wurde – zumindest offiziell – geschwiegen. Dennoch gibt es einen Favoriten und zwei Alternativen.
Zwei Tage lang kosteten die freiheitlichen Parteispitzen ihren fulminanten Wahlsieg aus, ehe sie sich am Mittwoch um 15 Uhr in die erste von zwei Gremiensitzungen begaben. Erst tagte das Präsidium, dann der blaue Parteivorstand.
Auf dem Plan stand zuallererst eine politische Analyse des eigenen Wahlerfolgs, die Generalsekretär Michael Schnedlitz überlassen wurde. Beraten wurde aber auch über den Königsweg ins Kanzleramt. „Den genauen Plan kennen nur Herbert Kickl und Reinhard Teufel“, verrät ein Insider. Man dürfe jedoch davon ausgehen, dass der Weg über die Steiermark führe. Ebendort wird bald ein neuer Landtag gewählt. Die FPÖ könnte die ÖVP vom Thron stoßen, die Ablöse eine Führungsdebatte in der ÖVP zur Folge haben.
Das blaue Verhandlungsteam
Fix ist zumindest, dass Kickl selbst erneut zum Klubobmann gewählt werden soll. Zumindest das Verhandlungsteam steht für den Fall der Fälle aber bereits fest. Zur Mannschaft gehören die beiden Generalsekretäre Michael Schnedlitz und Christian Hafenecker, Bundeslistenzweite Susanne Fürst, Klubdirektor Norbert Nemeth, der frühere ÖBB-Manager Arnold Schiefer und FPÖ-NÖ-Klubobmann Reinhard Teufel. Sie werden neben Kickl für die Blauen um eine Regierungsbeteiligung feilschen.
Der FPÖ-Chef teilte mit: „Dieses Team deckt sämtliche inhaltlichen Bereiche ab, die für die Zukunft unseres Landes von Bedeutung sind.“ Er sei zuversichtlich, den „klaren Auftrag der Wähler für eine Veränderung für fünf gute Jahre sicherstellen zu können – damit aus dem ‘blauen Wunder‘ vom Sonntag ein rot-weiß-rotes Wunder für die Österreicher werden“ könne.
Frage nach Nationalratspräsident unbeantwortet
Zumindest offiziell wurde am Mittwoch noch nicht über die Besetzung des formal zweithöchsten Amts im Staat gesprochen. Wie berichtet, gilt Norbert Hofer als absoluter Favorit für den Posten des Nationalratspräsidenten. Chancen werden aber auch Susanne Fürst und Walter Rosenkranz eingeräumt.
Letzterer könnte jedoch auch eine weitere Periode als Volksanwalt anhängen, oder als Klubobmann nachfolgen, wenn es Kickl in die Regierung schafft.
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