Marburg-Virus-Alarm

Großeinsatz in Hamburg: Ruanda-Heimkehrer isoliert

Ausland
03.10.2024 11:24

Ein deutscher Medizinstudent, der von einer Ruanda-Reise zurückgekehrt war und plötzlich über grippeähnliche Symptome klagte, sorgte am Mittwoch für einen Großeinsatz der Behörden in Hamburg. Der junge Mann reiste nämlich gemeinsam mit seiner Freundin vom Flughafen Frankfurt mit einem ICE-Zug nach Hamburg. Noch während der Zugfahrt kontaktierte der 26-Jährige einen Arzt, da er befürchtete, sich mit dem lebensbedrohlichen Marburg-Virus angesteckt zu haben. Auch seine Partnerin fühlte sich krank.

Der Medizinstudent gab laut Medienberichten an, dass er in Ruanda in einem Krankenhaus gearbeitet habe, wo auch mit dem Marburg-Virus infizierte Patienten behandelt worden waren. Sofort rückte ein Großaufgebot von Feuerwehr und Rettung aus, der Bahnsteig, an dem der ICE-Zug aus Frankfurt anhielt, wurde gesperrt. Das Paar wurde mit einem Spezialfahrzeug ins Universitätsklinikum Eppendorf eingeliefert, wo sie isoliert von anderen Patienten nun untersucht und behandelt werden.

Entwarnung am Donnerstag: Tests negativ
Vorsorglich wurden die Kontaktdaten jener Zugpassagiere aufgenommen, die Kontakt mit den Kranken gehabt haben könnten. Weitere Quarantänemaßnahmen erließ die Gesundheitsbehörde allerdings noch nicht. Der Bahnsteig und auch der Zug wurden desinfiziert.

Am Donnerstagvormittag kam dann die Entwarnung: Der Verdacht auf das Marburg-Virus hat sich nicht erhärtet. Entsprechende Tests waren negativ gewesen.

Eine elektronenmikroskopische Aufnahme des Marburg-Virus (Bild: APA/dpa/Bernhard-Nocht-Institut)
Eine elektronenmikroskopische Aufnahme des Marburg-Virus

So gefährlich ist das Marburg-Virus
Das Marburg-Virus kann hohes sogenanntes hämorrhagisches Fieber und Symptome wie Muskelschmerzen, Bauchkrämpfe, Durchfall und blutiges Erbrechen auslösen. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) starben bei den bisherigen Ausbrüchen 24 bis 88 Prozent der Erkrankten. Menschen stecken sich durch den direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten Infizierter wie Blut an und nicht über die Luft. Auch eine Übertragung durch direkten, engsten Kontakt von Haut oder Schleimhaut ist möglich. Die Inkubationszeit beträgt zwei bis 21 Tage.

Jüngster Ausbruch in Ruanda forderte bisher elf Tote
Derzeit hat Ruanda mit einem Ausbruch des Virus zu kämpfen. Wie das Gesundheitsministerium des ostafrikanischen Landes auf der Plattform X mitteilte, sind bisher elf Patienten gestorben, 25 sind isoliert und werden behandelt. Bisher ist unbekannt, wo der Ausbruch seinen Ursprung hat und wann es dazu kam. Ruanda gehört zu den kleinsten Staaten Afrikas, ist aber besonders dicht besiedelt.

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