Bürokratie, hohe Abgaben und die gestiegenen Energiekosten machen den Unternehmen zu schaffen. Die nächste Bundesregierung müsse daher umgehend die Rahmenbedingungen verbessern.
Vergangene Woche tagten die Vertreter der Industriesparten von Vorarlberg, Oberösterreich, Salzburg, Tirol, der Steiermark und Kärnten im Ländle. Am Ende der Konferenz verabschiedeten die Teilnehmer einen 3-Punkte-Plan, der konkrete Lösungen für die dringendsten Herausforderungen aufzeigt – und der auch als Handlungsanweisung für die künftige Bundesregierung verstanden werden darf. Konkret fordert die Industrie eine Senkung der Abgabenquote und der Lohnnebenkosten, weiters müsse die Energietransformation praxistauglich sein und von wettbewerbsfähigen Preisen begleitet werden. Die dritte Forderung beinhaltet einen massiven Bürokratieabbau, etwa durch eine Reduktion der überbordenden Meldepflichten und die Beschleunigung von Verwaltungsverfahren.
Wir dürfen nicht länger zusehen, wie Betriebe unter den aktuellen Rahmenbedingungen zunehmend unter Druck geraten.
Markus Comploj, Obmann der Sparte Industrie der WKV
Bild: Mathis Fotografie
„Brauchen rasches und entschlossenes Handeln“
„Die Lage spitzt sich zu. Wir dürfen nicht länger zusehen, wie Unternehmen unter den aktuellen Rahmenbedingungen zunehmend unter Druck geraten und bereits auch Mitarbeiter abbauen müssen. Wir brauchen rasches und entschlossenes Handeln seitens der nächsten Bundesregierung, um die industrielle Basis und damit den Wohlstand unseres Landes nicht zu gefährden“, appelliert Markus Comploj, Obmann der Sparte Industrie der Wirtschaftskammer Vorarlberg, an die Verantwortlichen. Zumindest bei Vorarlbergs Wirtschaftslandesrat Marco Tittler (ÖVP) stößt Comploj auf offene Ohren: „Vor allem in Zeiten des härter werdenden globalen Wettbewerbs dürfen wir die heimischen Unternehmen nicht mit übertriebener Bürokratie und Abgaben belasten. Es ist entscheidend, dass wir gemeinsam Rahmenbedingungen schaffen, die die Bürokratie auf ein gesundes Maß zurückstutzen und das Land wieder auf einen nachhaltigen Wachstumspfad bringen.“
In Zeiten des härter werdenden Wettbewerbs dürfen wir die Betriebe nicht mit übertriebener Bürokratie und Abgaben belasten.
Marco Tittler (ÖVP), Wirtschaftslandesrat Vorarlberg
Bild: Mathis Fotografie
Gerade für Vorarlberg, dessen Wirtschaftsmodell sich vor allem auf Exporte stützt, ist der Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit eine Existenzfrage. Diese ist zunehmend gefährdet: Zwischen 2009 und 2022 sind in Österreich die Lohnstückkosten um 30 Prozent gestiegen – im Euro-Raum waren es nur 17 Prozent.
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