Im Rahmen eines Ärztekongresses kommt der international renommierte Mediziner Edzard Ernst nach Graz. Er ist emeritierter Professor für Alternativheilkunde an der britischen Universität Exeter, bekannt für seinen differenzierten Blick auf Globuli, Akupunktur und Co. – und legte sich sogar mit König Charles an.
„Mythen in der sogenannten Alternativmedizin“ nennt sich der Vortrag, mit dem der bekannte Mediziner Edzard Ernst der Steiermark einen Besuch abstattet. Zu hören ist er am Eröffnungsabend der 34. Grazer Fortbildungstage der Ärztekammer im Congress Graz (Mittwoch, 9. Oktober, 19 bis 19.45 Uhr). Am Programm stehen kommende Woche 32 Plenarvorträge, fünf Symposien, fünf „Meet-the-Experts“, drei Morgenvorlesungen und 53 Seminare bzw. Kurse.
Sohn eines Kurarztes
Aber wer ist dieser Mann? Edzard Ernst wurde 1948 im deutschen Wiesbaden als Sohn eines Kurarztes geboren. Seine medizinische Ausbildung schloss er in seinem Heimatland ab, seine Karriere führte ihn anschließend nach Wien. 1993 wurde Ernst von seinem Lehrstuhl für Physikalische Medizin und Rehabilitation an der Universität Wien an die englische Universität Exeter berufen, um dort den weltweit ersten Lehrstuhl für Alternativmedizin einzurichten. Damit schrieb er Geschichte auf diesem Gebiet.
Alternativmedizin, aber evidenzbasiert
In seiner Laufbahn hielt Ernst daraufhin Hunderte Vorträge vor Alternativmedizinern, um etwa über die Placebo-Wirkung von Homöopathie oder Akupunktur aufzuklären. Unter anderem bewies er anhand einer Studie mit Teleskopnadeln, dass Patienten eine Besserung verspürten, selbst wenn die Nadel nicht tatsächlich unter die Haut ging. Er wollte stets zeigen, dass auch Alternativmedizin evidenzbasiert sein muss, – und äußerte sich dazu auch lautstark in Interviews und Kolumnen in Zeitungen. Als Koryphäe auf seinem Gebiet legte er sich sogar mit dem britischen König Charles an.
In Ernsts Institut wurde Alternativmedizin als „Diagnose, Behandlung und/oder Prävention, die die Schulmedizin ergänzt, indem sie zu einem gemeinsamen Ganzen beiträgt, eine Nachfrage bedient, die von der gängigen Lehrmeinung nicht abgedeckt wird, oder den konzeptionellen Rahmen der Medizin erweitert“ definiert. Es geht ihm also darum, wirkungsfähige alternative Ansätze ausfindig zu machen und in die akademische Medizin aufzunehmen. Ein sicherlich spannender Vortrag ist garantiert – Kongresskarten gibt es um 85 Euro.
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