Das Thema Gleichstellung zwischen Männern und Frauen mag viele nerven. Dass es sie noch immer nicht gibt, beweisen ausgerechnet unsere neu gewählten Volksvertreter im Parlament. Vor allem in den Reihen von FPÖ und ÖVP ist der Reißverschluss lückenhaft.
Drei Beispiele aus der ÖVP zeigen, wie Frauen für Männer Platz machen müssen. Die junge Oberösterreicherin Alexandra Platzer verzichtet auf ihr Mandat auf der Regionalliste Wels.Dieses geht an Laurenz Pöttinger, dessen Landesmandat wiederum an Manfred Hofinger.
Bei dieser Rochade geht es offenbar darum, dass damit das Innviertel zwei Mandate im Nationalrat bekommt. Ohne den Wechsel hätte das Hausruckviertel drei und das Innviertel nur eines. Das hätte man aber freilich auch so machen können, dass es nicht auf Kosten einer Frau geht.
Praktisch gar keine Chance
Die junge Abgeordnete Johanna Jachs aus dem Mühlviertel wurde überhaupt so platziert, dass sie praktisch gar keine Chance mehr hatte, wieder in den Nationalrat zu kommen. In Niederösterreich verzichtet wiederum Margit Göll, damit der bisherige Umweltsprecher Johannes Schmuckenschlager hineinkommt. Zumindest hat Göll einen Platz im Bundesrat.
Die FPÖ verwies vor der Wahl stolz auf das bei den Blauen erstmals eingesetzte Reißverschluss-System. Am Ende wurden aber nur zwölf der 56 FPÖ-Plätze von Frauen besetzt, da aus den Ländern hauptsächlich Männer entsandt wurden.
36 Prozent Frauenanteil
Der Frauenanteil liegt derzeit insgesamt bei 36 Prozent, wobei die Grünen als einzige eine 50:50-Quote aufweisen könnten. Jene von ÖVP und SPÖ läge knapp über 40 Prozent, jene der NEOS bei 44 Prozent. Nach der Regierungsbildung wird es noch zu Verschiebungen kommen, weil Ministerposten zu besetzen sein werden.
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