Der Fall von jener 76-jährigen Patientin, die ins LKH Bruck eingewiesen wurde, dort aber – sowie in Leoben – nicht operiert werden konnte, schlägt hohe Wellen. Die regionale SPÖ drängt auf Versorgungssicherheit, die FPÖ bringt den Fall in den Landtag.
Im Brucker Spital, wo die Frau am Donnerstag um 14.30 Uhr mit Oberbauchschmerzen eingeliefert wurde, konnte man sie nicht operieren, in Leoben sowie an der Grazer Uniklinik winkte man wegen Kapazitätsengpässen ab, die Klinik Ottakring und das Wiener AKH fühlten sich (verständlicherweise) nicht zuständig: Der Fall jener 76-jährigen Steirerin, die wegen eines akuten Gefäßverschlusses dringend operiert werden musste, sorgt für eine Welle der Empörung.
Denn erst nach nochmaligem Urgieren landete die Patientin schließlich in Graz gegen 20 Uhr auf dem OP-Tisch – Komplikationen folgten.
Ich fordere von den Kages-Verantwortlichen rasche Aufklärung und eine Krankenhausstruktur, die die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung gewährleistet. Das umfasst auch Sofortmaßnahmen, um solche Vorfälle zukünftig auszuschließen.
Stefan Hofer, Bürgermeister von Turnau und SPÖ-Landtagsabgeordneter
Bild: Weeber Heinz
Resolution der SPÖ
„Der Vorfall ist dramatisch und bestürzend. Die SPÖ-Bürgermeister der Region haben vor längerer Zeit vor einer solchen Situation gewarnt und eine diesbezügliche Resolution eingebracht. Ich fordere von den Kages-Verantwortlichen rasche Aufklärung“, übt Stefan Hofer, Bürgermeister von Turnau und SPÖ-Landtagsabgeordneter harsche Kritik.
Die FPÖ bringt die Angelegenheit in den Landtag: „Dieser Fall muss einer näheren politischen Betrachtung unterzogen werden, weshalb wir eine Anfrage zur Causa einbringen werden. Leider ist dieser tragische Vorfall auch auf die zunehmende Zentralisierung zurückzuführen. Es braucht deshalb eine Trendumkehr in der Gesundheitspolitik, die Ausdünnung der Regionen muss ein Ende haben,“ sagt der blaue Gesundheitssprecher Marco Triller.
Dass sich die „Patientin am Weg der Besserung befindet, die Frau mittlerweile ansprechbar ist und nach Leoben zurückverlegt wurde“, betont Erich Schaflinger, ärztlicher Leiter des LKH Hochsteiermark gegenüber der „Krone“. „Dass wir in der Region nicht überall optimal versorgt sind, ist aber unbestreitbar“, sagt er.
Mehr Geld für Anästhesisten
Deshalb würde man auch längst an neuen Maßnahmen wie einer verstärkten Kooperation mit Judenburg, der Implementierung eines vierten Dienstrades am Standort Leoben oder etwa einer höheren Dienstvergeltung für die Anästhesisten am LKH Hochsteiermark arbeiten.
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