Nicht zum ersten Mal stürzte am vergangenen Sonntag ein Pkw am Parkplatz bei der sogenannten Kanzelkehre an der Tiroler Achenseestraße in die Tiefe. Und wieder hatte der Unfall den gleichen Grund: Der Lenker verwechselte Gas und Bremse.
Dieser Parkplatz an der Achenseestraße in Wiesing (Bezirk Schwaz) scheint „verhext“ zu sein. Nicht nur, weil in den vergangenen zwei Jahren praktisch an derselben Stelle zwei Pkw abstürzten, sondern vor allem wegen des Grunds: In beiden Fällen wurde das Gas- mit dem Bremspedal verwechselt.
Erstes Malheur dieser Art 2022
Der erste Unfall dieser Art ereignete sich im Mai 2022. Eine damals 15-jährige Deutsche wollte im Zuge einer L17-Ausbildungsfahrt einen Pkw auf dem Parkplatz Kanzelkehre abstellen. Neben ihr im Wagen saß ihre Mutter (37).
Bremsversuch scheiterte
Die 15-Jährige überquerte einen Randstein und wollte dann bremsen. Der Bremsversuch misslang, denn die junge Frau betätigte statt der Bremse das Gaspedal. Die Konsequenz: Das Auto fuhr daraufhin vier Meter die unter dem Parkplatz befindliche Böschung hinab. Verletzte gab es zwar keine, die Feuerwehr Wiesing musste allerdings den Pkw sichern und bergen.
Eine Leitschiene an der ungesicherten Stelle wäre gut.
Andreas Rofner, Kommandant der Feuerwehr Wiesing
Déjà-vu-Erlebnis am Sonntag
Am vergangenen Sonntag hatten die Wiesinger Florianis um Kommandant Andreas Rofner dann ein Déjà-vu-Erlebnis: Einem Israeli (79) passierte in einem Leihauto mit Automatikgetriebe dieselbe verhängnisvolle Verwechslung der Pedale. Der Wagen stürzte als Folge mit vier Urlaubern im Inneren gar sieben Meter die steile Böschung in den Wald hinunter.
Schwerer Sachschaden
Drei Personen konnten sich anschließend selbst aus dem Auto befreien, eine Person musste die alarmierte Freiwillige Feuerwehr Wiesing aus dem Fahrzeug bergen. Wie schon 2022 gab es keine Verletzten, jedoch schweren Sachschaden.
Wanderweg direkt unter dem Parkplatz
Dass es nie Verletzte gab, grenzt an ein Wunder. „Direkt unterhalb des Parkplatzes beginnt ein Wanderweg“, weiß Feuerwehrkommandant Andreas Rofner. Kurz vor dem Unglück waren in dem Bereich noch Wanderer unterwegs. Und während des Bergungseinsatzes durch die Feuerwehr kamen ebenfalls zahlreiche Wanderer und Radfahrer vorbei.
Forderung nach Absicherung
Vor dem Hintergrund der Unfälle auf dem stark frequentierten Parkplatz im Nahbereich eines ebenfalls viel begangenen bzw. befahrenen Wander- bzw. Radwegs wird jetzt die Forderung nach einer Absicherung laut. „Eine Leitschiene an der ungesicherten Stelle wäre gut“, betont Andreas Rofner.
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