Butterpreis steigt

Blauzungenkrankheit: 9 steirische Betriebe „dicht“

Steiermark
08.10.2024 07:01

Die Blauzungenkrankheit macht auch steirischen Bauern Sorgen – Kühe und Schafe sind betroffen, derzeit sind neun Betriebe gesperrt. Das wirkt sich auch auf den Butterpreis aus.  

Sie sind nur höchstens vier Millimeter groß – halten die europäische Landwirtschaft aber derzeit auf Trab: Gnitzen. Stechmücken, welche die Blauzungenkrankheit übertragen können.

Neun Betriebe sind derzeit laut dem zuständigen Büro Schmiedtbauer in der Steiermark deswegen gesperrt, in vier gibt es mit jeweils einer Kuh tatsächlich nicht nur Verdachts-, sondern bestätigte Fälle. „Die Tiere zeigten gar keine Symptome, sondern sind nur bei stichprobenartigen Kontrollen aufgefallen“, weiß Matthias Bischof, Experte der Landwirtschaftskammer. Symptome können Fieber sein oder Knotenbildung an der Haut. Die Zunge verfärbt sich laut Bischof gar nicht zwingend blau, was Atemnot geschuldet ist.

Matthias Bischof, Experte der Landwirtschaftskammer (Bild: LK Steiermark)
Matthias Bischof, Experte der Landwirtschaftskammer

Diese vier Höfe sowie fünf weitere in verschiedenen steirischen Bezirken – auch Schafe sind betroffen – sind derzeit gesperrt. „Milch oder Fleisch sind nicht beeinträchtigt“, stellt Bischof klar. „Sie dürfen aber nicht in Verkehr gebracht werden.“ Die bei dieser Krankheit zumindest gute Nachricht: Kein Tier muss automatisch gekeult werden, Behandlungen reichen aus. Sowie Vorbeugung, derzeit sind viele steirische Tierärzte mit der Schutzimpfung im Land unterwegs.

Und zwar nicht gegen den (harmloseren) Stamm 4, sondern den aggressiveren 3er, der Deutschland und Holland in Schach hält. Bischof: „Es könnte nämlich sein, dass dieser mit mehr Wärme im Frühjahr auch zu uns kommt.“

Wird Butter teurer?  (Bild: AMA)
Wird Butter teurer? 

Was das mit der Butter zu tun hat

In Deutschland schnellt die Zahl der Krankheitsfälle, noch dazu mit dem aggressiveren Virusstamm 3, in die Höhe, ebenso in Holland. Damit fallen signifikant viele betroffene Kühe aus – was sich spürbar im Milchertrag und damit am für die Buttererzeugung nötigen Milchfett niederschlägt. Das ergibt eine höhere Nachfrage, für die zu wenig Produkt vorhanden ist, also steigt in allen Ländern der Preis. In Deutschland sind das aktuell 30 Cent mehr pro Würfel, das schlägt sich im Jahr bei einem Pro-Kopf-Verbrauch von 5,4 Kilo mit 6,50 € nieder.

Preise niedrig halten

Österreich hat bei Butter nur einen Eigenversorgungsgrad von 75 Prozent, ist damit auch von Importen und Weltmarktpreisen abhängig. Aktuell würde sich das aber noch nicht an den Supermarktkassen niederschlagen, beteuert etwa auf Nachfrage Spar: „Wir führen fast ausschließlich heimische Butter und werden uns wie immer bemühen, die Preise so niedrig wie möglich zu halten.“

Übrigens: Menschen sind von der Blauzungenkrankheit nicht gefährdet, können sich auch nicht anstecken. Die Ansteckung funktioniert nicht einmal von Tier zu Tier, lediglich über besagte Mücken.

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