Der Teilzeit-Boom in Österreich nimmt Ausmaße an, die das Wirtschaftswachstum hemmen: Seit Ende 2019 ist die Zahl der Vollzeitstellen um fünf Prozent gesunken, während die Zahl der Teilzeitjobs um über 15 Prozent stieg.
Der Teilzeit-Boom in Österreich hat mehrere Ursachen, ist aber nicht zu bremsen. Schon 52 Prozent aller Frauen arbeiten weniger als Vollzeit bei den Männern sind es 13,8 Prozent.
„Viel zu viele Menschen arbeiten in Teilzeit, weil sich das finanziell für sie im Verhältnis mehr auszahlt. Es braucht neue Anreize, Vollzeit zu arbeiten“, sagt Johannes Rehulka, Generalsekretär des österreichischen Raiffeisenverbands.
Überstunden immer unbeliebter
Ein weiteres Problem für viele Betriebe: Die Bereitschaft der Mitarbeiter, Überstunden zu leisten, hat ein neues Tief erreicht.
Die Diskussion um mehr oder weniger Arbeit tobt seit Monaten. Faktum ist, dass wir im Schnitt bereits kürzer als etwa vor Corona arbeiten.
Es braucht neue Anreize, Vollzeit zu arbeiten.
Johannes Rehulka, Generalsekretär des österreichischen Raiffeisenverbands
Um karenzierten oder teilzeitarbeitenden Müttern und Vätern mehr berufliche Chancen zu ermöglichen, fordern die Sozialpartner seit Jahren einen deutlichen Ausbau der Kleinkinder- und Kinderbetreuung in Österreich.
Außerdem fordert die Gewerkschaft GPA bei Teilzeitangestellten einen Rechtsanspruch auf Stunden-Aufstockung, Wirtschaftskammer und Industriellenvereinigung drängen hingegen auf eine steuerliche Attraktivierung der Vollzeitarbeit.
Vorsicht: Teilzeitarbeit bringt Sie um eine gute Pension
Welche Auswirkungen Teilzeitarbeit auf die Altersversorgung, sprich die Pension hat, ließ sich die Pensionsversicherung nun ausrechnen.
Die Ergebnisse sind erschütternd: Wenn jemand die Hälfte seines Arbeitslebens nur die Hälfte seines Vollzeit-Einkommens verdient hat, bekommt er am Ende um ein Viertel weniger Pension, also statt 2136 nur 1502 Euro. Wer sein ganzes Leben nur Teilzeit arbeitet und so nur die Hälfte verdient, bekommt in der Folge auch nur die halbe Pension.
Jetzt zählen alle Jahre für die Pensionsberechnung
Seit der Einführung des „Pensionskontos“ 2004 hat sich nämlich Gravierendes geändert. Während früher nur die „besten“ Arbeitsjahre für die Berechnung der Pension herangezogen wurden, zählen jetzt alle.
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