Der Umweltanwalt des Landes, Martin Donat, lässt keine Gelegenheit aus, um seine Aversion gegen Windräder in OÖ kundzutun. Dafür scheint ihm jede Plattform recht – auch wenn diese, so wie gestern, Mittwoch, aus Menschen besteht, die neben ernstzunehmenden Argumenten auch reichlich Obskures zu Tage fördern.
Johann Aschenberger greift zur „Quetschn“ und gibt das Gstanzl der „Innviertler Roas“ zum Besten – der etwas andere Start in eine Pressekonferenz. Geladen hatten dazu am Mittwoch in Linz „Die Furzenden Troglodyten“. So bezeichnen sich die Innviertler Windkraftgegner ironischerweise selbst – basierend auf einer zehn Jahre alten Karikatur, die ihresgleichen als ebensolche Höhlenmenschen verunglimpfte.
„Bin ich der Trottel?“
Neben Aschenberger, dem Obmann des Vereins zum Schutz des Hausruck- und Kobernaußerwaldes sitzt Hermann Brunnschmid. Der pensionierte Heizungstechniker ist extra aus Tirol angereist, um gegen erneuerbare Energie zu wettern. Dazu führt er selbst erstellte Berechnungen an, die aus seiner Sicht aufzeigen, dass Windkraft und Photovoltaik ins Verderben führen, solange es keine ausreichenden Speicher dafür gibt. „Bin ich der Trottel oder die anderen?“, versteht er die Welt nicht.
Kein anderes Land ist so atomhysterisch wie Österreich.
Johann Aschenberger, Obmann des Vereins zum Schutz des Hausruck- und Kobernaußerwalds
Um Kernkraft werde man nicht herumkommen
Worum es in der Pressekonferenz konkret geht: um die Botschaft, dass Windparks vor allem im Kobernaußerwald unerwünscht und nur Ausgeburt der „Grünen Klimahysterie“ seien. Wo der in immer größeren Mengen benötigte Strom herkommen soll? „Sicher nicht aus dem Innviertel“, tönt Aschenberger. Seine Lösung: Aus globaler Sicht werde man um Kernkraft nicht herumkommen. Also lieber ein Atomkraftwerk als Windräder? Seine Einzelmeinung sei hier völlig bedeutungslos, weicht Aschenberger aus.
Donat fordert verbindliche Landesplanung
Mitten unter den „Troglodyten“: der Umweltanwalt des Landes, Martin Donat. Der bekennende Windkraftgegner hat heuer schon als (letztlich erfolgloser) Veranstalter eines Anti-Windpark-Abends in Rainbach Schlagzeilen gemacht und sich dafür einen Rüffel seines Chefs, Landesamtsdirektor Thomas Schäffer, eingefangen.
Vielleicht ist das auch der Grund, warum Donat diesmal schaumgebremst auftritt. Er fordert lediglich eine verbindliche Landesplanung, die Beschleunigungsgebiete für erneuerbare Energie und dafür ungeeignete No-Go-Zonen ausweist. Ob es Atomkraft in Österreich brauche? „Diese Einschätzung teile ich nicht.“
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