Unweltanwalt am Podium

Lieber Atomkraftwerk als Windräder im Innviertel?

Oberösterreich
10.10.2024 10:00

Der Umweltanwalt des Landes, Martin Donat, lässt keine Gelegenheit aus, um seine Aversion gegen Windräder in OÖ kundzutun. Dafür scheint ihm jede Plattform recht – auch wenn diese, so wie gestern, Mittwoch, aus Menschen besteht, die neben ernstzunehmenden Argumenten auch reichlich Obskures zu Tage fördern.

Johann Aschenberger greift zur „Quetschn“ und gibt das Gstanzl der „Innviertler Roas“ zum Besten – der etwas andere Start in eine Pressekonferenz. Geladen hatten dazu am Mittwoch in Linz „Die Furzenden Troglodyten“. So bezeichnen sich die Innviertler Windkraftgegner ironischerweise selbst – basierend auf einer zehn Jahre alten Karikatur, die ihresgleichen als ebensolche Höhlenmenschen verunglimpfte.

„Bin ich der Trottel?“
Neben Aschenberger, dem Obmann des Vereins zum Schutz des Hausruck- und Kobernaußerwaldes sitzt Hermann Brunnschmid. Der pensionierte Heizungstechniker ist extra aus Tirol angereist, um gegen erneuerbare Energie zu wettern. Dazu führt er selbst erstellte Berechnungen an, die aus seiner Sicht aufzeigen, dass Windkraft und Photovoltaik ins Verderben führen, solange es keine ausreichenden Speicher dafür gibt. „Bin ich der Trottel oder die anderen?“, versteht er die Welt nicht.

Zitat Icon

Kein anderes Land ist so atomhysterisch wie Österreich.

Johann Aschenberger, Obmann des Vereins zum Schutz des Hausruck- und Kobernaußerwalds

Um Kernkraft werde man nicht herumkommen
Worum es in der Pressekonferenz konkret geht: um die Botschaft, dass Windparks vor allem im Kobernaußerwald unerwünscht und nur Ausgeburt der „Grünen Klimahysterie“ seien. Wo der in immer größeren Mengen benötigte Strom herkommen soll? „Sicher nicht aus dem Innviertel“, tönt Aschenberger. Seine Lösung: Aus globaler Sicht werde man um Kernkraft nicht herumkommen. Also lieber ein Atomkraftwerk als Windräder? Seine Einzelmeinung sei hier völlig bedeutungslos, weicht Aschenberger aus.

Donat fordert verbindliche Landesplanung
Mitten unter den „Troglodyten“: der Umweltanwalt des Landes, Martin Donat. Der bekennende Windkraftgegner hat heuer schon als (letztlich erfolgloser) Veranstalter eines Anti-Windpark-Abends in Rainbach Schlagzeilen gemacht und sich dafür einen Rüffel seines Chefs, Landesamtsdirektor Thomas Schäffer, eingefangen.

Vielleicht ist das auch der Grund, warum Donat diesmal schaumgebremst auftritt. Er fordert lediglich eine verbindliche Landesplanung, die Beschleunigungsgebiete für erneuerbare Energie und dafür ungeeignete No-Go-Zonen ausweist. Ob es Atomkraft in Österreich brauche? „Diese Einschätzung teile ich nicht.“

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt