Das Ringen um eine Koalition auf Bundesebene läuft auf Hochtouren. Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat noch keinen Auftrag zu einer Regierungsbildung erteilt. Die Parteichefs von FPÖ, ÖVP und SPÖ haben bis Ende kommender Woche Zeit, um in Gesprächen auszuloten, welche Zusammenarbeit vorstellbar wäre. Unterdessen gibt es eine neue Umfrage, welche Koalitionsvariante die Österreicher aktuell bevorzugen würden. Das Ergebnis fällt knapp aus.
In einer am Donnerstag veröffentlichten Gallup-Umfrage findet die sogenannte Zuckerlkoalition von ÖVP, SPÖ und NEOS mit 26 Prozent die meiste Zustimmung.
Blau-Türkis auf Platz zwei
Die zweitbeliebteste Variante wäre eine Zusammenarbeit zwischen der FPÖ mit Herbert Kickl und der ÖVP, die 24 Prozent befürworten.
Deutlich geringer ist der Wunsch nach Türkis-Rot-Grün (14 Prozent) oder Blau-Türkis ohne Kickl (12 Prozent).
54% mit Wahlergebnis unzufrieden
Mehr als die Hälfte der Wahlberechtigten – konkret 54 Prozent – sind gemäß der Anfang Oktober durchgeführten repräsentativen Online-Erhebung (1000 Befragte ab 16 Jahren) mit dem Wahlergebnis unzufrieden.
Mehrheit wünscht sich Nehammer weiterhin als Kanzler
Eine Mehrheit von 51 Prozent wünschen sich die ÖVP unter Karl Nehammer in der künftigen Regierung, 41 Prozent wollen die SPÖ mit Andreas Babler, 38 Prozent die FPÖ mit Herbert Kickl regieren sehen.
Juniorpartner: NEOS höher im Kurs als die Grünen
Zwischen den beiden kleineren Parteien stehen die NEOS aktuell deutlich höher im Kurs als die Grünen für die Rolle des Juniorpartners in einer möglichen Dreierkoalition: 35 Prozent wünschen sich die NEOS in Regierungsverantwortung, bei den Grünen sind es demgegenüber nur 19 Prozent.
ÖVP-SPÖ-Koalition am unbeliebtesten
Dementsprechend ist auch der Zuspruch zu einer Dreierkoalition von ÖVP-SPÖ-NEOS mit 26 Prozent deutlich höher als jener zu einer türkis-rot-grünen Variante (14 Prozent). Nur ein Zehntel wünscht sich eine Regierungszusammenarbeit zwischen FPÖ und SPÖ. Am unbeliebtesten wäre aktuell eine nur mit einer hauchdünnen Mehrheit ausgestattete „Große Koalition“ zwischen ÖVP und SPÖ (5 Prozent).
Es brauche mindestens zwei der drei größeren Parteien für eine Regierungszusammenarbeit, betonte Alexander Van der Bellen am Mittwoch. Zeit haben Herbert Kickl (FPÖ), Karl Nehammer (ÖVP) und Andreas Babler (SPÖ) bis Ende der kommenden Woche. Dann will der Bundespräsident sie einladen, um vom Ergebnis der Gespräche zu erfahren.
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