Windbichler in den USA

„Für viele in Österreich klingt das sehr seltsam“

Windbichler (re., ohne Trikot) nach einem Sieg mit San Antonio.

(Bild: Richard Windbichler)

Das Beste kommt zum Schluss: Fußball-Weltenbummler Richard Windbichler fand bei San Antonio in der US-Liga den Draht nach ganz oben. Ein eigener Vereinsprediger hilft dabei...

Wenig Einsatzzeit. Etliche Verletzungen. Mehr Niederlagen als erwartet. „Es gibt keinen Ort, an dem ich derzeit lieber wäre, mir taugt es extrem“, lautet die überraschende Zwischenbilanz von Richard Windbichler. Weil sich bei US-Zweitligist in San Antonio in Texas sein Leben auf den Kopf stellte. „Es klingt für viele seltsam, aber ich habe den Weg zu Gott und meinen inneren Frieden gefunden“, sagt der Ex-Admira-Kapitän, der auch für die Austria verteidigte. Und schon immer über den Tellerrand blickte, als Profi in Dänemark, Australien, Südkorea und China Erfahrungen sammelte.

In China war Windbichler bei Chengdu Publikumsliebling.

(Bild: Richard Winbichler)

Predigt mit viel Alltagsbezug
Sportlich liefert sich sein Klub noch ein Rennen um ein Play-off-Ticket der Top-Acht, Routinier Windbichler fiel mit Verletzungen oft aus. „Manchmal bin ich zu früh aus der Pause zurückgekommen, auch, weil Not am Mann war.“  Während die Zeit abseits des Rasens Energie gibt. Da der Glaube in Amerika, speziell in San Antonio, eine viel größere Rolle spielt, begann Windbichler aus Neugier die Bibel zu lesen.

Ein Mitspieler brachte ihn zu einer „non-denominational church“, einer christlichen Glaubensgemeinschaft, die unabhängig agiert und handelt. „Hier wird gesungen, gebetet – die Predigt hat viel Alltagsbezug, der Glaube ist direkt umsetzbar. In Österreich muss man vorsichtig sein, wenn man sich über den Glauben äußert, da wird man schnell als seltsam abgestempelt. Aber ich stehe dazu, da sich mein Leben verbessert hat.“

In den USA fand Windbichler den Weg zu Gott.

(Bild: Windbichler)

Sein Klub hat einen eigenen Vereinsprediger, der während der Woche für Gespräche verfügbar ist, vor den Spielen wird auf freiwilliger Basis zehn Minuten gepredigt und dann gebetet. Längst sieht der Verteidiger auch die Verletzungsmisere gelassener, nimmt im Team auch mit wenigen Spielminuten eine wichtige Rolle ein.

Podcast mit Ex-Rapidler Schwab 

Die er auch im Podcast mit Ex-Rapidler Stefan Schwab einnimmt, in „play 2 grow“ gibt es Einblicke hinter die Kulissen des Fußball-Geschäfts. „Wir wollen unterhalten und inspirieren, Dinge erzählen, die man sonst als Fan nicht mitbekommt“, sagt er über das Projekt, das im Zwei-Wochen-Rhythmus erscheint, fünf Teile sind bereits abrufbar.