Die steirische SPÖ ist am Samstag mit einem außerordentlichen Landesparteitag im Live Congress Leoben offiziell in den Wahlkampf für die Landtagswahl am 24. November gestartet. 500 Gäste, darunter 450 Delegierte, folgten der Einladung. Am Ende wurde Lang mit 96 Prozent als Spitzenkandidat bestätigt.
Mit Jazz-Klängen vom RedPack und Frühstück wurden die Gäste schon ab 9 Uhr einbegleitet. Um 10.30 Uhr zog Lang dann zusammen mit Landtags- und Nationalratsabgeordneten – darunter auch Doskozil-Unterstützer Max Lercher – zu „Don‘t Stop“ von Fleetwood Mac ein, wobei er mit Standing Ovations eingeklatscht wurde.
Landesgeschäftsführer Florian Seifter leitete den Parteitag mit motivierenden Worten ein: „Wir haben nach wie vor alle Chancen, als stärkste Kraft aus der Wahl herauszugehen. Auch wenn Landeshauptmann (Christopher, Anm.) Drexler voreilig von einem Duell mit Mario Kunasek spricht: Ich verstehe das. Er macht das, um die Funktionäre zu beruhigen. Ich hoffe, es ist ihm gelungen.“
Sechs Wochen vor der Wahl seien mit ÖVP, SPÖ und FPÖ drei Parteien in etwa gleichauf. „Wir, wie wir heute hier sind, werden den Unterschied in den kommenden Wochen machen. Und dann kann es sein, dass wir die stärkste Kraft im Land sein werden.“
Zum ausgerufenen Zweikampf zwischen der ÖVP und der FPÖ bei der Landtagswahl meinte Spitzenkandidat Anton Lang: „Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte. Wir haben die größten Chancen, Erster zu werden.“
Familie und Vollzeitarbeit vereinbar machen
Lang sprach die Kinderbetreuung als Kernthema an: Sie müsse noch weiter ausgebaut werden, damit „Familie und Vollzeitarbeit“ wieder vereinbar seien. In puncto Migration sieht Lang Probleme: Er forderte eine „verpflichtende Sprachstandsfeststellung für alle Dreijährigen“. Wer nicht gut genug Deutsch könne, soll ein verpflichtendes zweites Kindergartenjahr absolvieren müssen, um Problemen in Schulen vorzubeugen.
Für das Leitspital Liezen setze er sich weiterhin ein, weil sämtliche Experten sich dafür ausgesprochen haben: „Immer wurde uns gesagt, wenn das Leitspital nicht gebaut wird, haben wir im ganzen Bezirk ein Problem mit der Gesundheitsversorgung. Aber mit uns wird es künftig keine weiteren Schließungen von KAGes-Spitälern geben“, versicherte er.
„Keile in der Gesellschaft“
Er habe seit Jahren vom „Weg der Mitte“ gesprochen: „Ich mache mir wirklich Sorgen um die Steiermark . Ich spüre, dass immer mehr Keile in die Gesellschaft getrieben werden. Ich bin der Letzte, der Probleme nicht offen anspricht.“ Es sei Aufgabe der SPÖ, diese Probleme zu lösen. „Die anderen hetzen, die Menschen gegeneinander ausspielen und mit falschen Versprechungen locken. Das wird es mit uns nicht geben.“
Wallner: „Den Toni wähl‘ ma“
Leobens Bürgermeister Kurt Wallner hatte in einer kurzweiligen und durchaus unterhaltsamen Rede zu Lang übergeleitet: „Die Leute sagen mir auf der Straße: ‘Euch wähl‘ ma‘ net immer, aber den Toni wähl‘ ma‘.“ Das Stadtoberhaupt meinte, dass viele Wählerinnen und Wähler auf die ÖVP „angefressen“ seien: „Die sind am Markt und die müssen wir einladen, denn es gibt viele Schnittmengen mit der ÖVP“, so Wallner weiter.
Starkes Ergebnis für SPÖ-Chef sorgt für Jubel
Am Ende gab es Jubel der Funktionäre: Spitzenkandidat Anton Lang holte 96,09 Prozent. Hinter ihm gehen SPÖ-Klubobmann Hannes Schwarz, die zweite Landtagspräsidentin Gabriele Kolar, FSG-Vorsitzender Klaus Zenz, Landesrätin Ursula Lackner, der Bärnbacher Bürgermeister Jochen Bocksruker, Landesrätin Doris Kampus, der Bürgermeister von Neudau Wolfgang Dolesch, die ÖGB-Frauenvorsitzende Helga Ahrer und der Bürgermeister von Pöls-Oberkurzheim Gernot Esser auf der Landesliste ins Rennen.
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