In 50 Metern Tiefe

Taucher im Attersee vermisst – Suche abgebrochen

Österreich
25.03.2013 08:44
Im oberösterreichischen Attersee wird seit Samstag ein polnischer Taucher vermisst. Ein Großaufgebot von Helfern der Wasserrettung, der Feuerwehr und der Polizei startete sofort eine umfangreiche Suchaktion - diese blieb aber ohne Erfolg. Auch am Sonntag konnte der Mann nicht gefunden werden, die Suche wurde daraufhin erneut abgebrochen.

Der 40-jährige Pole war Mitglied einer sechsköpfigen Gruppe gewesen, die auf 45 bis 50 Meter Tiefe tauchte. Bei etwa 40 Metern verabschiedete sich der Taucher dann, um allein – wie im Vorhinein ausgemacht – noch zehn Meter abzusteigen. Die Gruppe dürfte nur mit Pressluft ausgestattet gewesen sein. Obwohl dadurch dort unten Tiefenrausch und die Vereisung der Atemautomaten drohen, trennten sich die eigentlich gut ausgebildeten und ausgerüsteten Taucher.

Fünf Unterwassertouristen trafen nach etwa einer Stunde und 40 Minuten wieder zusammen, der 40-Jährige fehlte aber. Seine Freunde alarmierten sofort die Rettungskräfte. Am Samstag musste die schwierige Suche, an der sich unter anderem auch Taucher des Einsatzkommandos Cobra beteiligten, bereits einmal erfolglos abgebrochen werden.

Wellengang verhindert Einsatz technischer Hilfsmittel
Am Sonntag suchten die Helfer dann erneut den Bereich bis zu 50 Metern ab. Um noch tiefer nach dem Mann zu schauen, brauche es laut Klaus Decker von der Polizei Vöcklabruck technische Hilfsmittel. Diese konnten wegen des starken Wellengangs allerdings nicht eingesetzt werden - die Suche wurde daher ein weiteres Mal abgebrochen.

Warum der Pole nicht mehr aufsteigen konnte, könne erst geklärt werden, wenn der Vermisste gefunden sei, so Decker. Anhand der Instrumente sei es dann möglich, die Ursache des Unfalls zu eruieren.

Gefahr für "übermotivierte Tauchtouristen"
Bei der "Schwarzen Brücke", so der Name des berühmt-berüchtigten Tauchspots - gab es innerhalb von 13 Jahren mehr als 20 tödliche Tauchunfälle. "Die Stelle ermöglicht es den Tauchern, schnell in große Tiefe zu gelangen", erklärt Klaus Decker, Verkehrsreferent des Vöcklabrucker Bezirkspolizeikommandos. "Deshalb pilgern Tauch-Fans aus halb Europa zum Attersee. Das Problem dabei ist, dass speziell aus Osteuropa immer wieder extrem gut ausgerüstete und extrem übermotivierte Tauchtouristen kommen. Sie reizt es, tiefer als sonst zu tauchen. Und dann passieren eben solche Unfälle." Es gebe beim Tauchen ja auch eine Eigenverantwortung, so Decker.

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