Durch Vorzugsstimmen

Berchtold und Waibel kicken Kollegen aus Landtag

Vorarlberg
15.10.2024 19:45

Mit Spannung wurde die Auswertung der Vorzugsstimmen erwartet. Diese bescherte vor allem der ÖVP und der FPÖ zwei größere Überraschungen: Wolfgang Flach (ÖVP) und Martin Fitz (FPÖ) verloren ihre Mandate.

Am Dienstagabend trudelten nicht nur die Vorzugsstimmen, sondern – nach Auszählung der restlichen Wahlkarten – auch das vorläufige amtliche Ergebnis der Landtagswahl ein: Die ÖVP kam auf 38,3 Prozent (15 Mandate) und liegt damit klar vor der FPÖ, die mit 28 Prozent (elf Mandate) auf Platz zwei landete. Dahinter folgen die Grünen mit 12,43 Prozent (vier Mandate) sowie die SPÖ mit 9,06 Prozent (drei Mandate) und die NEOS mit 8,93 Prozent (drei Mandate). Die Wahlbeteiligung lag bei 68,11 Prozent.

Im Vorfeld der Wahl hatten viele der Kandidaten um Vorzugsstimmen geworben. Das zahlte sich besonders für die Feldkircher ÖVP-Mandatarin Julia Berchtold aus. Mit 1922 Vorzugsstimmen überholte auf der Bezirksliste den vor ihr gereihten schwarzen Stadtrat Wolfgang Flach, der 1216 Vorzugsstimmen für sich verbuchen konnte.

Er teilt das Schicksal mit dem Lustenauer FPÖ-Ortsparteiobmann Martin Fitz, der vor Auszählung der Vorzugsstimmen noch einen Landtagssitz innegehabt hätte. Doch auch für Fitz reichten 1827 Vorzugsstimmen nicht. Er wurde vom Dornbirner FPÖ-Chef Christoph Waibel überholt, der satte 3622 Vorzugsstimmen holte.

Drei Freiheitliche dürfen weiter auf Mandat hoffen 
Ganz abgeschrieben hat Fitz das Landtagsmandat aber noch nicht. Denn im Falle einer FPÖ-Regierungsbeteiligung und eines Regierungssitzes für den Hohenemser Markus Klien dürfte er über die Dornbirner Bezirksliste nachrücken.

Ebenfalls Hoffnung auf die Rückkehr in den Landtag darf sich Kornelia Spiß (Bezirk Bludenz) machen – sie würde für Christof Bitschi nachrücken. Und im Bezirk Feldkirch könnte der freiheitliche Arbeitnehmervertreter Michael Koschat das Landtagsmandat von Daniel Allgäuer oder Andrea Kerbleder übernehmen, die beide ganz gute Karten im Rennen um ein Regierungsamt haben.

Markus Wallner holte die meisten Stimmen
Der inoffizielle Titel „Vorzugsstimmenkaiser“ ging mit 80.667 Vorzugsstimmen klar an Markus Wallner, der für die Volkspartei in allen vier Bezirken auf Platz eins kandidierte. Als blaue Nummer eins in allen Bezirken warb Christof Bitschi um das Kreuzerl und holte am Ende 57.826 Vorzugsstimmen. Grünen-Chef Daniel Zadra (17.201) landete auf Platz drei. NEOS-Frontfrau Claudia Gamon verbuchte 13.728 Vorzugsstimmen, für SPÖ-Chef Mario Leiter waren es 10.965.

Stolz auf ihre Ergebnisse dürfen auch die beiden ÖVP-Regierungsmitglieder Martina Rüscher und Christian Gantner sein. Sie traten nur in ihrem jeweiligen Heimatbezirk an und holten im Bezirk Bregenz 8997 bzw. 5401 Vorzugsstimmen im Bezirk Bludenz.

Porträt von Vorarlberg-Krone
Vorarlberg-Krone
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