Die beiden kannten sich flüchtig, als ein Afghane eine 19-Jährige in seine Wohnung einlud. Dort soll er sie dann vergewaltigt haben, verließ das Abrisshaus und sperrte hinter sich zu. Über eine Stunde suchte die Polizei nach der jungen Frau. Der angeklagte 32-Jährige leugnet vor Gericht.
Völlig verweint und zitternd befreiten Polizei und Feuerwehr in den frühen Morgenstunden des 4. August eine 19-Jährige aus einem Abrisshaus im 17. Wiener Gemeindebezirk. Bei der Polizei machte sie schließlich erschreckende Angaben: Ein 32-Jährige habe sie in der „Wohnung“ vergewaltigt, sie danach einfach eingesperrt und zurückgelassen.
Ins Abrisshaus eingeladen und vergewaltigt
Die junge Frau habe den Angeklagten am Nachmittag des Tattages bei der U-Bahn-Station Josefstädter Straße kennengelernt. Man habe sich gut verstanden, er lud sie zu sich ein – in ein Abbruchhaus auf der Hernalser Hauptstraße. Er konsumierte Suchtgift; sie lehnte ab. „Er hat dann angefangen, sie auszuziehen“, schildert die Staatsanwältin. „Sie hat mehrfach versucht, den Angeklagten von sich wegzudrücken. Sie hat mehrfach gesagt, er solle aufhören.“ Unter Androhung von Gewalt habe er sie dann vergewaltigt.
„Wir hatten Sex, aber nicht gezwungen“
So die Anklage, zu der sich der Afghane aber alles andere als schuldig bekennt. Vor der Polizei sagte er noch, er würde das Opfer überhaupt nicht kennen, zum Tatzeitpunkt sei er bei einem Freund zu Hause gewesen. Vor dem Schöffensenat im Wiener Landesgericht ändert er diese Angaben jedoch wieder: „Ich bin unschuldig. Ich hab‘ sie nicht vergewaltigt. Sie hat mich gekannt. Ja, wir hatten Sex, aber es war nicht gezwungen.“
Über eine Stunde eingesperrt
Seine Schilderungen decken sich jedoch weder mit jenen der 19-jährigen Frau, noch mit der DNA-Sachverständigen. Zum Einsperren des Opfers gibt er an: „Sie hat gesagt, ich soll‘ die Tür verschließen.“ Mindestens eine Stunde muss sie in dem Abrisshaus gefangen gewesen sein, versuchte mit einer Karte und einem Löffel die Türe aufzubrechen. Der Polizei, die sie schon alarmiert hatte, konnte sie ihren genauen Standort nämlich nicht nennen. Erst eine Passantin, die durch Klopfen ans Fenster auf die 19-Jährige aufmerksam wurde, konnte ihr helfen.
Zum Prozess gegen ihren angeklagten Vergewaltiger tauchte die junge Frau jedoch nicht auf. Es muss deswegen auf den 13. November vertagt werden.
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